Internationale Gebergemeinschaft wird neuen Tschernobyl-Sarkophag finanzieren
ID: 441411
Geldgeber für das Sonderkonto zur Atomsicherheit und den
Tschernobyl-Sarkophag-Fonds haben eingewilligt, die notwendigen
Finanzmittel für die Umsetzung der Tschernobyl-Projekte zur Verfügung
zu stellen. Gefasst wurde dieser Beschluss auf der Geberkonferenz des
Tschernobyl-Sarkophag-Fonds am 7. Juli 2011 in London. Der Neubau
wird zur Neutralisierung etwaiger künftiger Umweltbedrohungen durch
das Tschernobyl-Atomkraftwerk in der Ukraine beitragen.
Der ukrainische Aussenminister Konstantin Grischtschenko
berichtete dem ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch über die
Ergebnisse der Geberkonferenz. Nach seinen Aussagen ist das Problem
der Finanzmittelbeschaffung für den Shelter Implementation Plan (SIP)
jetzt endlich gelöst.
Insgesamt werden Mittel von 740 Millionen Euro benötigt, um den
SIP zu finanzieren. Auf einem Fundraising-Event am 25. Jahrestag der
Tschernobyl-Tragödie vom 26. April 2011 hatten Geldgeber eine Summe
von insgesamt 550 Millionen Euro zugesagt.
Dieser neue Beschluss der internationalen Gebergemeinschaft
ermöglicht einen sofortigen Start der SIP-Umsetzung und die
Vollendung des Plans bis 2015. Im Rahmen des SIP ist eine
Stabilisierung des bestehenden Sarkophags und der Bau einer neuen
sicheren Schutzhülle (New Safe Confinement, NSC) für den beschädigten
Atomreaktor vorgesehen.
Vincent Novak, Leiter der Abteilung für Atomsicherheit bei der
Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), hatte
zuvor den Zeitplan für die NSC-Konstruktion erklärt. Um diesen
einzuhalten, muss im Herbst mit der Montage der Metallstrukturen
begonnen werden, damit diese bis zum nächsten Frühling auf dem
Gelände installiert werden können.
1988 hatten lokale Wissenschaftler die Lebenszeit des jetzigen
Sarkophags mit 20 bis 30 Jahren eingeschätzt. Der
Tschernobyl-Sarkophag-Fonds (Chernobyl Shelter Fund, CSF) wurde fast
ein Jahrzehnt später im Dezember 1997 eingerichtet, um Finanzmittel
für das NSC-Projekt zu sammeln. Gegenwärtig arbeiten die Europäische
Union, die Vereinigten Staaten und die Ukraine zusammen, um die Ziele
des CSF zu realisieren. Das Management des CSF und die
Beaufsichtigung der Fondsauszahlungen obliegt der EBWE.
Die Bauarbeiten am ersten Sarkophag für das Atomkraftwerk von
Tschernobyl begannen am 20. Mai 1986 - drei Wochen nach dem Unglück -
und dauerten 206 Tage. Mit mehr als 400.000 Kubikmetern Zement und
7.300 Tonnen Metallgerüst wurden 16 Tonnen Uran und Plutonium, 200
Tonnen radioaktives Corium und 30 Tonnen radioaktiv verseuchter Staub
eingeschlossen.
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Datum: 14.07.2011 - 20:00 Uhr
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