SOS-Kinderdörfer weltweit: Solarkraft für Afrika / SOS-Kinderdörfer bauen in Kenia drittgrößte

SOS-Kinderdörfer weltweit: Solarkraft für Afrika / SOS-Kinderdörfer bauen in Kenia drittgrößte Photovoltaikanlage Ostafrikas / Präventive Entwicklungszusammenarbeit statt Hungerhilfe

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SOS-Kinderdörfer weltweit: Solarkraft für Afrika / SOS-Kinderdörfer
bauen in Kenia drittgrößte Photovoltaikanlage Ostafrikas / Präventive
Entwicklungszusammenarbeit statt Hungerhilfe

DGAP-Media / 20.07.2011 / 10:15

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Mombasa/München - Dürre, blutige Auseinandersetzungen und Misswirtschaft
halten das Horn von Afrika fest im Griff. Vor allem das zerfallende Somalia
ist betroffen durch den jahrelangen Bürgerkrieg und den ausbleibenden
Regen. Hunderttausende sind auf der Flucht vor Krieg und Hunger. Die
schlimmste Dürre in Ostafrika seit 1950 hat aber auch große Auswirkungen
aufÄthiopien, das kleine Dschibuti und das seit Jahren stabile und
florierende Kenia. Im Norden Kenias verdorren die Aussaaten, die Tiere
verenden auf den Feldern. Außerdem stranden im Norden Kenias viele der
somalischen Hungerflüchtlinge. Bei Dadaab entstand das weltgrößte
Flüchtlingslager.

Kenia zählt zu den afrikanischen Tigerstaaten. Es kann seit 2004überdurchschnittliche Wachstumsraten vorweisen und ist - sieht man von den
Unruhen nach den Wahlen 2007 ab - politisch weitgehend stabil. Allerdings
war auch das Bevölkerungswachstum in den vergangenen Jahrenüberdurchschnittlich hoch und so wird einiges von dem Boden, den Kenia auf
dem Weg in die erste Liga der Wirtschaftsstaaten dieser Welt gut gemacht
hat, wieder abgetragen.

Die Schere zwischen Arm und Reich in Keniaöffnet sich weiter. Während
einerseits kenianische Konzerne Milliardeneinkommen verzeichnen, die reiche
Oberschicht zunimmt und auch die wachsende Mittelschicht sich eines
bescheidenen Wohlstands erfreuen kann, wächst das Heer der Bitterarmen in
den Slums der Großstädte. Die große Mehrheit von ihnen ist weiterhin von
einem tragfähigen Mindesteinkommen oder Bildung abgeschnitten. Insgesamt


lebt gut die Hälfte der kenianischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze.

Auch Kenias Infrastruktur ist der Wirtschaftskraft nicht angepasst. Trotz
der Aufbauprogramme sind viele Straßen weit entfernt davon, die notwendigen
Warenströme verkraften zu können. Zudem sind 80 Prozent der Haushalte nicht
an dasöffentliche Stromnetz angeschlossen. Die Stromversorgung bricht auch
in den Geschäfts- und wohlhabenderen Wohnvierteln der großen Städte
regelmäßig mehrfach am Tag zusammen.

Die SOS-Kinderdörfer betätigen sich seit 1971 in Kenia und bieten denÄrmsten der Armen, Kindern ohne Eltern ein liebevolles Zuhause, Bildung,
eine Zukunft. Rund 500 Waisen aus den Slums wohnen derzeit in den vier
kenianischen Kinderdörfern. 'Wir knüpfen für Kinder ein soziales Netz in
den Staaten, die keines haben', sagt Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstand der
SOS-Kinderdörfer weltweit. 'Aber natürlich können wir nicht für alle Waisen
in Kenia da sein. Dazu ist die Armut zu groß.' Deshalb ist die Organisation
schon vor einigen Jahren dazuübergegangen, auch Familien in Slums zu
unterstützen, damit Eltern ihre Kinder nicht aus schierer Armut
vernachlässigen oder verlassen.

Fast 300.000 Kinder weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer auf diese
Weise - neben der Arbeit in den Kinderdörfern, den Kindergärten, den
Schulen... In Kenia sind esüber 2000 Kinder und deren Familien. Dabei
liegt das Hauptaugenmerkt der Organisation auf Hilfe zur Selbsthilfe. 'Wir
wollen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dazu verhelfen, dass sie auf
eigenen Beinen stehen können', erklärt Vyslozil.

Entsprechend ist das SOS-Familienstärkungsprogramm in den Slums Kenias
aufgestellt. Hier werden gemeinsam mit den Slumbewohnern etwa
Kinderbetreuungen organisiert, damit die häufig alleinstehenden Mütter
arbeiten und für das Wohl ihrer Lieben sorgen können. Oder die Mütter
erhalten eine Ausbildung, um einen Job zu finden. Oder man unterstützt sie
mit Mikrokrediten, damit sie sich etwa eine Nähmaschine leisten können, die
ihnen einen einträglichen Lebensunterhalt sichern.

Die Möglichkeiten dieser Familienprogramme sind so vielfältig wie die
Unterstützten. Ob Ernährungskurse, Informationenüber Hygiene,
Impfkampagnen, medizinische Aufklärung oder Unterstützung, sich den
Lebensunterhalt verdienen zu können, die Programme entwickeln sich immer in
Gesprächen mit den Betroffenen aus ihren spezifischen Bedürfnissen heraus.

'Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe' nennt die Bundesregierung in
ihren neuen Richtlinien das, was die SOS-Kinderdörfer seit Jahren
praktizieren: Da kommt nicht ein Weißer aus einem der industrialisierten
Staaten und erzählt den Menschen in Entwicklungsländern, was sie zu tun
haben, um Wohlstand zu erreichen. 'Diese Art der Entwicklungshilfe von oben
ist gescheitert', meint Vyslozil. Die Prämisse der SOS-Kinderdörfer sei
zuhören und nachfragen und gemäßden Bedürfnissen handeln, nicht hingehen
und westliche Modelleüberstülpen.

Deshalb arbeiten die SOS-Kinderdörfer seit jeher stets auch mit
Mitarbeitern, die aus den jeweiligen Ländern stammen. Sowohl der
SOS-Sozialarbeiter vor Ort als auch die Mütter in den Kinderdörfern oder
die nationalen Direktoren des Vereins sind zumeist Einheimische. 'Wir sind
nicht die Hilfsorganisation aus Deutschland,Österreich oder Europa,
sondern die lokale Hilfsorganisation, die nur das Geld für ihre
Unterstützung vor Ort aus Europa erhält', erklärt Vyslozil.

Einen Schritt weiter auf dem Weg vom Kinderhilfswerk zur privaten
Organisation für Entwicklungszusammenarbeit gehen die SOS-Kinderdörfer
jetzt in Mombasa. Dort erhielt das SOS-Kinderdorf eine Photovoltaik-Anlage,
die Anfang Juli eingeweiht wurde. Die Anlage ist die drittgrößte Anlage in
Ostafrika. Sie hat eine Kapazität von 60 kWp und ist - erstmalig in Kenia -
an dasöffentliche Stromnetz angeschlossen. So profitieren nicht nur die
Kinder, Mütter und Mitarbeiter im SOS-Kinderdorf und dem dazugehörigen
Kindergarten sowie der Hermann-Gmeiner-Schule, sondern auch die Haushalte
und Unternehmen der Umgebung.

'Bei dem auch für uns neuen Projekt geht es darum, auch das Viertel, das
das Kinderdorf umgibt, zu unterstützen', sagt SOS-Pressesprecherin Ingrid
Famula. 'Wir liefern zuverlässig Strom an die Umgebung, um etwas gegen die
täglichen Stromausfälle zu tun, die die aufkommenden Kleinunternehmen in
ihrer Arbeit hemmen.' Ein wichtiger Aspekt sei dabei, nicht mit
Dieselgeneratoren oder anderen fossilen Energieträgern Strom zu erzeugen,
sondern mit regenerativer Energie. 'Das Dorf konnten wir mit der
Solaranlage und begleitenden Maßnahmen zum Null-Emissionen-Dorf machen. Und
auch die Umgebung wird dadurch auch etwas ,grüner''.

Glücklicherweise konnte innerhalb der weltumspannenden Organisation, die in
133 Ländern tätig ist, der SOS-Schwesterverein Niederlande einen
geeigneter Sponsor für die Solaranlage finden. Der Lebensmittelkonzern
Danone baut seit einiger Zeit Unternehmensbereiche auf erneuerbare Energien
und sparsameren Umgang mit Energie um. Das Geld, das Danone dadurch spart,
setzt der Konzern für Hilfsprojekte ein. Die Solaranlage im SOS-Kinderdorf
Mombasa fand man höchst innovativ.

Aufgebaut wurde die Solaranlage vom deutschen Unternehmen Asantys Systems
GmbH. Die Firma erhielt bei einer Ausschreibung vor allem auch deshalb den
Zuschlag, da sie mit der kenianischen Firma African Solar Designs Ltd (ASD)
kooperiert. Dabei war wichtig, dass ein Technologietransfer zwischen
Asantys und ASD stattfindet. ASD wird sich um die Wartung und Reparaturen
kümmern.

Bei der Ausschreibung und rechtlichen Problemen griffen die Gesellschaft
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und das
Bundeswirtschaftsministerium den SOS-Kinderdörfern unter die Arme. Vor
allem die Einspeisung von Strom ins kenianische Netz war nicht einfach zu
erreichen. Zwar hatte das Büro von Premierminister Raila Odinga das Projekt
wärmstens befürwortet und zugesagt, dass ein Einspeisen möglich sei. Aber
das staatliche Energieunternehmen KPLC vermisste klare Gesetze für solch
eine nie dagewesene Unternehmung. Es bedurfteÜberredung auf verschiedenen
Ebenen, bis man bereit war, den Strom auch ohne neue Gesetze, für deren
Ausfertigung es vermutlich Jahre gebraucht hätte, zu akzeptieren.

Seit Anfang Juli läuft die Solaranlage im Kinderdorf Mombasa zur
Zufriedenheit von allen: Das Kinderdorf spart Stromkosten. Die
Stromversorgung in der Umgebung ist etwas sicherer geworden. Und
Interessenten haben sich das Projekt auch schon angesehen. 'Wir hoffen
natürlich auf viele Nachahmer, so wie wir auch weitere ,grüne' Projekte in
unseren Kinderdörfern auf die Beine stellen wollen', sagt SOS-Vorstand
Vyslozil.

Die derzeit herrschende Dürre in Ostafrika wird mit der Solaranlage nichtüberwunden. Viele solcher Solaranlagen könnten allerdings eine
wirtschaftliche Grundlage schaffen, dass selbst Dürren leichter zuüberstehen sind. Und die klimatischen Voraussetzungen, dass die Dürren am
Horn von Afrika nicht noch schlimmer werden.

Die SOS-Kinderdörfer:
Die SOS-Kinderdörfer weltweit sind eine unabhängige soziale Organisation,
die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes
verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein
Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit
heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine weltweite
Organisation entstanden, die sich hauptsächlichüber private Spenden
finanziert. Heute ist die Organisation mit 518 Kinderdörfern und mehr als
1.600 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen,
Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen,
Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit
kommt die Hilfe der SOS-Kinderdörfer rund 2,3 Millionen Kindern und deren
Angehörigen zugute.

www.sos-kinderdoerfer.de
Spenden-Konto: 111 111 1
Bankleitzahl: 700 700 10
Deutsche Bank München

Bei Rückfragen:
Louay Yassin
Pressereferent
SOS-Kinderdörfer weltweit
Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Kommunikation
Tel.: 089/179 14-259, Fax: 089/179 14-100
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
Homepage: http://www.sos-kinderdoerfer.de


Ende der Pressemitteilung

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