Deutsche Umwelthilfe fordert Rücknahmepflicht des Handels für ausgediente Energiesparlampen
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Tests zur Rücknahme und Kundeninformation von Energiesparlampen im
Handel zeigen: Nur jeder fünfte Bau-, Drogerie- und Supermarkt
informiert über die Entsorgung quecksilberhaltiger Lampen - Weniger
als ein Drittel stellt Sammelboxen für Energiesparlampen auf -
Deutsche Umwelthilfe fordert gesetzliche Rücknahmepflicht für den
Handel, um Sammel- und Recyclingquoten von Energiesparlampen zu
erhöhen
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat in 50 Warenhäusern, Bau-,
Drogerie- und Supermärkten das vorhandene Informationsangebot zum
Thema Energiesparlampen und die Bereitschaft zur freiwilligen
Rücknahme von Altlampen untersucht. Nur in 18 Prozent der
Handelsfilialen wurden die Kunden am Verkaufsregal über die Sammlung
und Entsorgung von Energiesparlampen informiert. Weniger als ein
Drittel der getesteten Filialen stellen Sammelbehälter für
ausgediente Energiesparlampen zur Verfügung bzw. informieren im
Kassenbereich oder an der Infotheke über Rückgabemöglichkeiten.
"Große Teile des Einzelhandels verdienen sich mit Energiesparlampen
eine goldene Nase. Gleichzeitig verweigert dieser seine Mitwirkung
bei der Sammlung von alten Energiesparlampen. Ebenso fehlen klare und
deutliche Kundeninformationen", erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch.
Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren beinhalten technisch
bedingt sehr kleine Mengen giftigen Quecksilbers und müssen nach dem
Gebrauch getrennt gesammelt und entsorgt werden. Im vergangenen Jahr
wurden in Deutschland rund 37 Prozent der Leuchtstoffröhren und
Energiesparlampen gesammelt und einer umweltgerechten Entsorgung
zugeführt. Dies entspricht einer leichten Steigerung gegenüber dem
Vorjahr, die sich aber im europäischen Vergleich relativiert. Mit
einer Sammelquote von 37 Prozent liegt Deutschland bei weniger als
der Hälfte dessen was beispielsweise im Nachbarland Schweden
gesammelt wird. "Ausgebrannte Energiesparlampen landen hierzulande
immer noch zu oft im Hausmüll. Um das zu ändern, müssen attraktive
und deutlich verbesserte Rückgabemöglichkeiten für Verbraucher
geschaffen werden", sagt Maria Elander, die Leiterin des Bereichs
Kreislaufwirtschaft der DUH.
Neben einer bürgerfreundlicheren Sammlung bei kommunalen
Recycling- und Schadstoffhöfen, etwa durch angepasste Öffnungszeiten,
fordert die DUH auch eine Rücknahmepflicht des Handels für alte
Energiesparlampen. "Überall dort, wo Energiesparlampen verkauft
werden, müssen diese auch zurückgenommen werden - und zwar kostenlos
und unabhängig davon, wo sie gekauft wurden" fordert Elander. Im
Rahmen von Testbesuchen stellten DUH-Mitarbeiter bei der
Kundeninformation und Rücknahmebereitschaft große Unterschiede
zwischen Handelsketten fest. Besonders positiv ist beispielsweise das
Engagement der DM-Drogeriemärkte. Alle getesteten DM-Märkte haben
eine Rückgabebox für Energiesparlampen in ihre Entsorgungsstation am
Ausgang integriert und bieten damit eine kundenfreundliche und
bequeme Abgabemöglichkeit an.
Während die freiwillige Sammlung von Energiesparlampen im Handel
langsam zunimmt, bleibt die Verbraucherinformation noch weit zurück.
Seit dem 1. September 2010 gelten europaweit neue
Kennzeichnungspflichten für Energiesparlampen. Dem Verbraucher müssen
vielfältige Informationen auf der Verpackung (u.a. Anlaufzeit,
Quecksilbergehalt, Lichtfarbe) sowie auf frei zugänglichen
Internetseiten bereitgestellt werden. Bei den aktuellen Testbesuchen
wurden kaum Kundeninformationen zu den neuen Symbolen auf
Lampenverpackungen gefunden. Vielfach beschränkten sich die Märkte
auf einen Hinweis, dass der Wechsel zu Energiesparlampen den
Stromverbrauch reduzieren würde. Hinweise zur fachgerechten
Entsorgung ausgedienter Energiesparlampen sucht man dagegen häufig
vergeblich.
Hintergrundinformationen:
Energiesparlampen schonen aufgrund ihres geringen Stromverbrauchs
das Klima und leisten bei ordnungsgemäßer Sammlung einen Beitrag zum
Ressourcenschutz. Mit Energiesparlampen sparen Verbraucher bis zu 80
Prozent Strom. Jährlich ließen sich in Deutschland bei der
Beleuchtung rund 22 Milliarden Kilowattstunden einsparen, davon über
ein Drittel in privaten Haushalten. Allein der Austausch von 60
Prozent der Lampen in Haushalten gegen energieeffizientere
Beleuchtung würde den klimaschädlichen Kohlendioxid -Ausstoß jährlich
um 4,5 Millionen Tonnen reduzieren, was etwa den
Treibhausgasemissionen von zwei mittleren Steinkohlekraftwerken
entspricht.
Weitere Informationen zum Thema Gasentladungslampen finden Sie
auch im Internet unter http://www.duh.de/energiesparlampe.html.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de
Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, Mobil:
0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de
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Datum: 27.07.2011 - 10:30 Uhr
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