NRZ: Ein guter Kompromiss / Die neue RWE-Führung steht - doch es bleibt spannend.
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Augen: Der Versorger steckt angesichts des Atomausstiegs in einer
bedrohlichen Krise, erwartet einen Gewinneinbruch um 20 Prozent - und
erlaubt sich eine Debatte ums Spitzenpersonal. Turbulente Zeiten, in
denen man, so empfahl es einst Abraham Lincoln, besser nicht die
Pferde wechselt.
Andererseits sind turbulente Chef-Wechsel bei RWE nichts Neues.
Verglichen mit dem Hickhack 2007 um den Übergang von Harry Roels zu
Jürgen Großmann erscheint das jüngste Gezerre noch geradezu harmlos.
Aber für Aufsichtsratschef Manfred Schneider ging es bei RWE dennoch
weitaus unsanfter vonstatten als etwa beim ebenfalls von ihm
eingestielten Chefwechsel bei Bayer.
Doch anders als Bayer ist RWE eben keine normale
Aktiengesellschaft: Kreise und Städte wie Dortmund, Essen oder
Mülheim sind gemeinsam immer noch der größte Einzelaktionär. Ein
Widerstreit zwischen freien Kapitalanlegern und Kommunen, die etwa
auch an Standorten interessiert sind, kann lähmen. Doch die nun
vereinbarte Tandem-Lösung klingt nach einem guten Kompromiss: Peter
Terium bringt die internationale Erfahrung mit, die RWE künftig
dringender braucht denn je. Rolf Martin Schmitz ist gut in Politik,
Wirtschaft und der kommunalen Szene vernetzt.
Fast fühlt man sich an das künftige Führungsduo der Deutschen Bank
erinnert. Doch anders als dort wird es bei RWE keine Doppelspitze
geben. Terium wird führen, Schmitz als Vize zuarbeiten. Diese klare
Verabredung gilt ab dem Wechsel im kommenden Sommer. Es bleibt die
Frage, wie RWE bis dahin geführt wird: Der Einstieg Teriums schon im
September klingt nach ausführlicher Einarbeitungszeit. Doch ob es der
zielstrebige Niederländer tatsächlich ein knappes Jahr als Nummer
zwei aushält ist ebenso offen wie die Frage, ob Großmann wirklich
erst im Juli 2012 geht. So bleibt der Stromkonzern unter Spannung,
wenngleich man zumindest Großmann und dessen Wunschnachfolger Terium
ein harmonisches Verhältnis nachsagt.
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Datum: 08.08.2011 - 21:10 Uhr
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