Chancen nutzen für mehr Bildungsgerechtigkeit und Wachstum / Bildungsmonitor 2011: Sachsen hat das beste Bildungssystem
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Sachsen hat das leistungsfähigste Bildungssystem aller
Bundesländer. Zu diesem Ergebnis kommt der Bildungsmonitor 2011, eine
Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im
Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Die achte
Ausgabe des Bildungsmonitors bewertet anhand von 111 Indikatoren,
welche Fortschritte das Bildungssystem eines Bundeslandes auf dem Weg
zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Wirtschaftswachstum erreicht hat.
Platz zwei belegt mit Thüringen ein weiteres ostdeutsches Land vor
Baden-Württemberg und Bayern. Das Schlusslicht der Vergleichsstudie
ist Berlin. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich Berlin aber deutlich
verbessern.
"Eine gute Bildung ermöglicht allen die Teilhabe an Wertschöpfung
und Wohlstand. Sie bietet Einstiegs- und Aufstiegschancen für jeden -
unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder familiärer Situation.
Die Bildungssysteme der Bundesländer müssen genau dies leisten: sie
müssen individuelle Förderung in KITA und Schule bieten, außerdem
einen breiten Zugang zu qualifizierten akademischen Abschlüssen,
damit Deutschland auch zukünftig im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen
kann. Die Bildungssysteme der Siegerländer Sachsen und Thüringen sind
hier auf einem guten Weg. Sie können den anderen Ländern als Vorbild
dienen und bringen uns damit unserem gemeinsamen 'Projekt
Vollbeschäftigung' einen großen Schritt näher", erklärt
INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr.
Doch trotz aller Fortschritte in den Bundesländern, die der
Bildungsmonitor zeige, seien die weitere Reduzierung von
Bildungsarmut, die Förderung von Chancengerechtigkeit und die
Effizienzsteigerung der Ausgaben dringende Aufgaben für die Politik,
so Pellengahr weiter. Dies könne nur dann gelingen, wenn Transparenz
und Qualitätswettbewerb in der Bildungslandschaft sowie eine gezielte
Förderung von leistungsstarken wie leistungsschwachen Kindern
oberstes Gebot bleiben.
Die Studie bescheinigt fast allen Bundesländern bessere
Bedingungen für die Förderung von Wachstum und Gerechtigkeit als noch
im Jahr zuvor. Gegenüber dem Bildungsmonitor 2010 konnte
Mecklenburg-Vorpommern am deutlichsten zulegen. Starke Verbesserungen
im Vergleich zum Vorjahr weisen auch Thüringen, Berlin,
Rheinland-Pfalz, NRW und Hessen auf.
Fortschritte bei den Bildungschancen
Auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit sind erhebliche
Fortschritte erzielt worden. Es lassen sich erste positive Tendenzen
für eine bessere individuelle Förderung der Schüler erkennen. Noch
zur Jahrtausendwende standen pro Schüler wesentlich weniger
Ganztagsplätze und Lehrer an Grundschulen zur Verfügung als heute.
Bezogen auf heutige Schülerzahlen bedeutet dies ein Plus von 470.600
Ganztagsplätzen und 22.500 Lehrern an Grundschulen. Positiv hat sich
auch der Kampf gegen die Bildungsarmut entwickelt: Die
Schulabbrecherquote war im Jahr 2000 höher, ebenso der Anteil der
jungen Menschen ohne Ausbildungsreife. Von der Verbesserung
profitieren diejenigen, die früher zu den Bildungsverlierern gehört
hätten: 24.000 schaffen einen Schulabschluss, 32.400 erreichen
Grundkenntnisse im Lesen. Auch die Chancen in der beruflichen und
akademischen Bildung haben sich verbessert: Bei den
Abschlussprüfungen der Berufsausbildung scheiterte in 2000 ein
höherer Anteil an jungen Menschen als heute und weniger Jugendliche
erreichten an beruflichen Schulen eine Zugangsberechtigung zu den
Hochschulen. Das bedeutet, dass zusätzlich 22.700 junge Menschen eine
erfolgreiche Prüfung in der dualen Ausbildung und weitere 56.100 ein
Abitur an beruflichen Schulen ablegen.
Größeres Angebot an Akademikern und zusätzlicher Wertschöpfung
Die Fortschritte bei der Bildungsgerechtigkeit zahlen sich bereits
heute ökonomisch aus. So hat die seit dem Jahr 2000 gestiegene
Hochschulabsolventenquote dazu geführt, dass es heute rund 428.000
zusätzliche Akademiker in Deutschland gibt, davon 124.000 in den
MINT-Fächern. Allein dieser Zuwachs bedeutet für das Jahr 2009 eine
zusätzliche Wertschöpfung von mehr als 6,8 Milliarden Euro für die
deutsche Volkswirtschaft.
"Das Geschäftsmodell Deutschland basiert auf erfolgreichen
Hochtechnologiebranchen, die ihrerseits einen hohen Bedarf an
mathematisch-naturwissenschaftlich ausgebildeten Akademikern haben.
Gerade diese MINT-Berufe bieten hervorragende Berufsperspektiven und
Chancen für Bildungsaufsteiger. Die bessere frühkindliche Förderung
und mehr Ganztagsschulen reduzieren Bildungsarmut. Eine Verzahnung
von beruflicher und akademischer Bildung hebt zusätzliche Potenziale.
Ein gerechter Zugang zu Bildung schafft Wachstumsperspektiven in
innovativen Branchen", erklärt Prof. Axel Plünnecke, Studienleiter
beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln.
Studie vergleicht 13 bildungspolitische Handlungsfelder
In die Studie Bildungsmonitor 2011 werden 111 Indikatoren
einbezogen - darunter Indikatoren zur Beschreibung der Infrastruktur
wie das Angebot an Ganztagsschulen und KITAs sowie die
Betreuungsrelationen an Schulen, Indikatoren, die den Zugang zu
Bildung beschreiben wie Schulabbrecherquoten und der Anteil der
Schüler, die von Bildungsarmut betroffen sind und Indikatoren, die
den Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen messen wie
Abiturientenquoten an beruflichen und allgemeinen Schulen oder
Ingenieurabsolventen. Damit messen die Indikatoren sowohl Aspekte der
Bildungsgerechtigkeit als auch Impulse des Bildungssystems zur
Stärkung der Qualifikationen der Volkswirtschaft. Die zu Grunde
liegenden Daten beziehen sich zumeist auf das Jahr 2009: zum jetzigen
Zeitpunkt liegen keine aktuelleren statistischen Daten in Deutschland
vor.
Alle Ergebnisse des Bildungsmonitor 2011 und Pressemitteilungen für
die einzelnen Bundesländer im Internet: www.insm-bildungsmonitor.de
Pressebilder zum Download unter: www.flickr.com/insm
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektroindustrie finanziert.
Rückfragen:
Prof. Dr. Axel Plünnecke, IW Köln, Tel. 0221-4981-701,
pluennecke@iwkoeln.de
Julia Saalmann, INSM, Tel. 030-27877-178, saalmann@insm.de
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Datum: 16.08.2011 - 10:30 Uhr
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