F.A.Z. - Suizid-Fachmann kritisiert Polizei
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Ein Suizid-Fachmann hat die Polizei im Fall der drei Selbstmörderinnen von
Vechta kritisiert. "Unglücklicherweise wurden die Umstände des Suizids seitens
der Polizei sehr ausführlich und sehr detailliert bekannt gegeben", sagte
Diplom-Psychologe Georg Fiedler vom Therapie-Zentrum für Suizidgefährdete des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"
(Donnerstagausgabe). Suizidgefährdeten Menschen könnte die detaillierte
Beschreibung einer Selbsttötung als Vorbild dienen. Fiedler kritisierte
insbesondere die Bekanntgabe der Suizidmethode, des Orts und der Vermutung, der
Kontakt der Suizidentinnen könnte über das Internet hergestellt worden sein. Wer
auf der Kippe stehe, bekomme auf diese Weise das Gefühl: "Jetzt weiß ich, wie
ich's mache." Zu einer möglichen Internet-Verabredung der Frauen zum Selbstmord
sagte der Fachmann von der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention,
Verabredungen zum Suizid habe es schon immer gegeben, das Internet erweitere nur
die Möglichkeiten. So lange sich Suizidgefährdete in Internet-Foren und sozialen
Netzwerken wie Facebook über ihre Absichten austauschten, bestehe für sie noch
Hoffnung. Die Beschäftigung mit dem eigenen Sterben könne mitunter
stabilisierende Wirkung auf Suizidgefährdete haben.
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Datum: 17.08.2011 - 17:53 Uhr
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