DGAP-News: Baring Asset Management wartet weiteren Pessimismus ab, bevor Risikopositionen ausgebaut werden
ID: 467733
Baring Asset Management wartet weiteren Pessimismus ab, bevor
Risikopositionen ausgebaut werden
25.08.2011 / 12:02
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Frankfurt, 25. August 2011 - Barings verhält sich auf der Suche nach
Märkten weiterhin extrem vorsichtig, denn den Volkswirtschaften mangelt es
an Anzeichen für reales Wachstum. Andrew Cole, Director of Asset
Allocation, erläutert: 'Im Moment kommt es mir so vor, als spielten die
Märkte eine schlechte Version der ,Reise nach Jerusalem', und jedes Mal,
wenn die Musik aufhört, steht wieder ein neues Land ohne Mittel da.
Griechenland war in den vergangenen 18 Monaten ein Serienverlierer, zu dem
sich später Irland und Portugal hinzugesellten. Das Tempo hat jedoch vor
kurzem stark angezogen, und in jeder neuen Woche wird ein neues Land
angefeindet, ohne dass es eine Möglichkeit hätte, sich zu verteidigen.
Diese Haltung beobachteten wir gegenüber Italien und Spanien, anschließend
gegenüber den USA und kürzlich gegenüber Frankreich.'
Andrew Cole weiter: 'Die Märkte schauten auf die jüngsten Initiativen aus
Europa und den USA und zeigten eine Trotzreaktion. Sämtliche politische
Initiativen kommen zu spät, es mangelt ihnen an umfassender Unterstützung,
und aufgrund der geldpolitischen Straffungsmaßnahmen und der Regulierung
der Bankbilanzen verstärken sie eine Wachstumsverlangsamung. Keine dieser
Maßnahmen wendet sich an die mikroökonomischen Wachstumsbarrieren oder
nutzt die begrenzten Regierungsressourcen, um dem privaten Sektor einen
wirklichen Anreiz für eine Beteiligung zu bieten. Das Vertrauen im gesamten
nordatlantischen Raum schwindet. Alle politischen Hebel wurden in Bewegung
gesetzt - Liquiditätsspritzen, Absenkung der Zinssätze auf null und
quantitative Lockerung - doch zusammen haben sie nur sehr wenig erreicht,
um reales Wachstum herbeizuführen. Jetzt sieht man geldpolitische
Straffungsmaßnahmen, so weit das Auge reicht, denn die Märkte fordern, dass
die Regierungen ihren jeweiligen Verschuldungsgrad unter Kontrolle
bringen.'
Insbesondere betont Andrew Cole die entmutigenden Zukunftsaussichten
Frankreichs: 'Dies Land hat eine Staatsverschuldung gegenüber dem BIP von
80% und verzeichnet damit einen erbarmungslosen Anstieg der Schuldenquote,
die Mitte der 1970er Jahre noch bei 15% lag. Da stellt sich die Frage, wie
würde Frankreichs BIP-Wachstumsrate aussehen, wenn die Regierung die
Wirtschaftsaktivität nicht kontinuierlich angekurbelt hätte. Beunruhigender
für Frankreichs Führungsspitze ist das Wissen, dass sie die begünstigten
Interessengruppen in den vergangenen 40 Jahren kein einziges Mal unter die
Lupe genommen hat und dieöffentlichen Ausgaben nicht einmal phasenweise
einem Sparkurs unterworfen wurden. Das jüngste deutsch-französische
Abkommen ist möglicherweise ein Schritt nach vorn, doch es ist immer noch
weniger als das, was sich der Markt erhofft hatte.'
In Bezug auf die USA betont Barings, dass die von den Finanzierungsexperten
der amerikanischen Notenbank durchgeführte Umfrage einen Aufwärtstrend
zeigt; doch das Vertrauen in den USA ist weiterhin fragil, und die Umfrage
wurde vor den letzten Kongressdramen und der Herabstufung der
US-Staatsanleihe durch S&P durchgeführt. Andrew Cole hierzu: 'Die Fed
agierte in dem Versuch, die Marktschwankungen einzudämmen, indem sie sich
verpflichtete, den Leitzins für mindestens die nächsten weiteren beiden
Jahre nahe null zu belassen und darüber hinaus neue Initiativen im Bereich
der quantitativen Lockerungöffentlich erörterte. Dies könnte im Vorfeld
des jährlichen Symposiums der Fed in Jackson Hole Ende August und der Rede
ihres Vorsitzenden Ben Bernanke,überhöhte Erwartungen auslösen. Eine
weitere Runde der quantitativen Lockerung in den USA (oder auch in
Großbritannien) würde die Märkte kurzfristig sicherlich aufputschen, doch
die Investoren würden ihrer Fähigkeit, nachhaltiges Wachstum zu generieren,
vermutlich mitäußerster Skepsis begegnen.'
Im Hinblick auf die verschiedenen Vermögensklassen, vertritt Barings den
Aktien gegenüber weiterhin ein verringertes Engagement aufgrund der
Besorgnisüber die Wachstumsaussichten und die Ertragssituation der
Unternehmen; ein Wechsel der Anlagestrategie zur Monatsmitte ist jedoch
nicht ausgeschlossen.
Abschließend bemerkt Andrew Cole: 'Der Markt könnte sich von dem
Fed-Symposium zu viel versprechen; letztendlich ist es gut möglich, dass
alle dort beschlossenen politischenÄnderungen bereits stattgefunden haben,
doch der Markt ihre wahren Implikationen einfachübersehen hat. Angesichts
der geringeren Handelsvolumina im August würden wir gern eine etwasüberzeugendere Talsohle sehen sowie Anzeichen, dass der Markt die
pessimistischeren Aussichten vollkommen eingepreist hat, bevor wir unsere
Risikopositionen, wie Aktien, wieder aufstocken.'
'Unter bestimmten Bedingungen werden wir diese Positionen jedoch schnell
wieder ausbauen, wie zum Beispiel bei einem steilen Abfall derÖlpreise, da
ein solches Szenario die Kaufkraft des westlichen Verbrauchers stärken
würde. Andernorts würden wir eine deutliche Initiative zur Ankurbelung der
inländischen Nachfrage in China - obgleich nur eine entfernte Möglichkeit -
ebenfalls sehr begrüßen.'
ENDE
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