Neue OZ: Kommentar zu Diakonie / Verdi
ID: 475101
In den Auseinandersetzungen zwischen Verdi und der Diakonie in
Niedersachsen geht es nicht ums Geld. Es geht um Macht, und ums
Überleben. Die Dienstleistungsgewerkschaft verliert seit ihrer
Gründung vor zehn Jahren immer mehr Mitglieder. Selbst für
Deutschlands größte Arbeitnehmer-Vertretung stellen sich damit im
Laufe der Jahre existenzielle Fragen.
Verdi braucht also dringend neue Mitglieder. Die rund 40 000
Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen erscheinen deshalb als
eine ideale Zielgruppe. Die Unzufriedenheit unter ihnen wächst, weil
auch ihr Arbeitgeber den Rotstift ansetzt. Vergleichsweise üppige
Gehaltszuwächse gehören längst der Vergangenheit an. Zudem ist der
größte Teil der Beschäftigten nicht gewerkschaftlich organisiert. Es
scheint, als wäre das Diakonie-Personal für Verdi leichte Beute.
Doch der Eindruck täuscht. Die Organisation hat gegenüber der
evangelischen Kirche kaum Druckmittel, um ihre Forderungen
durchzusetzen. Jahrhundertealtes Kirchenrecht erlaubt der Diakonie,
ihre personellen Angelegenheiten ohne Einmischung von außen zu
regeln. Sollten die Mitarbeiter den Eindruck gewinnen, dass sie mit
internen Verhandlungen mehr erreichen als mit Verdi-Hilfe, werden sie
den Gewerkschafts-Werbern schon bald die kalte Schulter zeigen.
Schlimm wäre das nicht. Schließlich kamen beide in den vergangenen
Jahrhunderten auch ohneeinander aus.
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Datum: 06.09.2011 - 22:00 Uhr
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