Euro-Rettungsschirm ist neues Bankenrettungsprogramm
ID: 476002
Euro-Rettungsschirm ist neues Bankenrettungsprogramm
- Euro-Rettungsschirm verschafft Banken neues Geld fürs Finanzcasino
- Ohne demokratische Kontrolle der Banken keine Kontrolle über Finanzmärkte
"Es handelt sich um nichts anderes als ein weiteres Bankenrettungsprogramm in Milliardenhöhe. Bankenrettungsprogramme sind aber völlig ungeeignet, die Krise einzudämmen, stattdessen verschaffen sie den Banken neues Geld für die nächste Runde im globalen Finanzcasino. Wir haben es nicht mit einer Schuldenkrise, sondern mit einer Bankenkrise zu tun", sagte Mike Nagler vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Ohne eine Zerschlagung der Großbanken und ihre anschließende Vergesellschaftung wird sich an der Situation nichts ändern."
Wenn weiteres Geld aus öffentlichen Kassen gegeben werde, dann müsse es auch in Griechenland vorrangig für öffentliche Investitionen und die Ausweitung des öffentlichen Sektors verwendet werden. Die Kürzungs- und Privatisierungspolitik, die die Bundesregierung europaweit erzwingen will, sei schädlich für die Volkswirtschaften.
Eine Plünderung öffentlicher Vermögenswerte, wie es sie in den 90er Jahren in der EHEMALIGEN DDR und in anderen Ländern Osteuropas gab, dürfe sich nicht wiederholen. Alle Staatschulden seien von einem unabhängigen, zivilgesellschaftlichen Gremium zu überprüfen (Schuldenaudit). Illegale und illegitime Schulden müssten gestrichen werden.
Steffen Stierle, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis: "Die Bundesregierung muss aufhören, den Schaden für Banken und private Gläubiger auf die europäischen Bürgerinnen und Bürger abzuwälzen. Wir können uns das dreiste Vorgehen unkontrollierter Banken, die mit eigentlich öffentlichem Geld ausufernd auf den Finanz- und Rohstoffmärkten spekulieren, nicht mehr leisten."
Attac fordert das sofortige Verbot aller Spekulationsformen, die ganze Volkswirtschaften und Gesellschaften gefährden ? einschließlich eines umfassenden und endgültigen Verbots von Leerverkäufen und Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps). Großbanken, die als zu groß zum Scheitern ("too big to fail") erachtet werden, müssen in kleinere Einheiten zerlegt, vergesellschaftet und unter demokratische Kontrolle gestellt werden. Mike Nagler: "Ohne einen demokratisch kontrollierten Bankensektor kann es keine Kontrolle über die Finanzmärkte geben."
Für Rückfragen und Interviews:
* Mike Nagler, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0179 ? 961 9584
* Steffen Stierle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0170 ? 445 1755
Im Internet: www.attac.de/eurokrise
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 08.09.2011 - 15:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 476002
Anzahl Zeichen: 3162
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen
Diese Pressemitteilung wurde bisher 246 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Euro-Rettungsschirm ist neues Bankenrettungsprogramm"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Attac Deutschland (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).