Mit Ideen von außen 60 Prozent effektiver in der Produktentwicklung
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Mit Ideen von außen 60 Prozent effektiver in der Produktentwicklung
Neues EU-Projekt für innovative Unternehmen
Open Innovation ist in den USA seit 2003 ein Megatrend, verdeutlichte Sabine Brunswicker vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation zu Beginn des ersten Open Alps-Treffens in Villingen-Schwenningen. Konzerne wie Procter Gamble, aber auch immer mehr kleinere Unternehmen bedienen sich via Internet der Ideen und des Wissens vieler externer Fachleute und Fans, um schneller neue Produkte und kreative Lösungen für komplexe Fragestellungen zu generieren. Fallstudien zeigen, dass man mit Open Innovation die Produktivität von Forschung und Entwicklung um 60 Prozent steigern kann, so Sabine Brunswicker. Eine wichtige Voraussetzung sei die Bereitschaft zu grenzüberschreitendem Denken. Neuartige Open Innovation-Dienstleister wie NineSigma bilden Innovationszirkel mit tausenden von freiwilligen Teilnehmern und bieten profitable Vermittlungen zwischen Firmen und Ideenlieferanten an.
Europa ist noch ein weißer Fleck auf der Open Innovation-Landkarte, wie die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg herausgefunden hat. "Es droht, das unsere mittelständischen Unternehmen bei diesem Thema den Anschluss verlieren ? und damit auch ihre Wettbewerbsfähigkeit", sagt Egon Warfia, IHK-Geschäftsbereichsleiter für Innovation und Umwelt. Darum hat die IHK nach Möglichkeiten Ausschau gehalten, ihre Mitglieder gezielt an Open Innovation-Methoden heranzuführen.
Fündig wurde sie in einem speziellen Förderrahmen der EU, dem Alpenraumprogramm. Gemeinsam mit neun Partnern aus Baden-Württemberg, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Slowenien konnte die IHK ihr Konzept für ein europäisches Open Innovation-Förderprojekt ? Open-Alps genannt ? erfolgreich platzieren. Dem Konsortium unter Federführung der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg stehen in den nächsten drei Jahren insgesamt 2,9 Mio. Euro zur Verfügung, um die mittelständische Wirtschaft von Lyon bis Maribor und von Stuttgart bis Turin fit zu machen für Open Innovation. Zum Konsortium zählen öffentliche und private Träger aus den Bereichen Wirtschaftsförderung und Technologietransfer, die ihre regionalen Netzwerke in das Open-Alps Projekt mit einbringen. Hunderte von Unternehmen sollen in die Einzelmaßnahmen dieser Partner mit einbezogen werden.
Vor allem werden sie Open Innovation Prozesse kennen lernen und ausprobieren können. Dafür sollen Beratungs- und Schulungsangebote entwickelt, Wettbewerbe ausgerufen und ein Onlinedienst aufgebaut werden. Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg will mit dem Open-Alps Projekt ihre eigene Bildungs-, Beratungs- und Dienstleistungskompetenz erweitern.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Zusammenarbeit zwischen Firmen und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen. Daniel Rousta, Ministerialdirektor beim baden-württembergischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, nannte als Beispiel das vom Land unterstützte Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG-IMIT) in Villingen-Schwenningen. Er betonte auch, dass die Landesregierung glücklich sei über das Engagement der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ganz Baden-Württemberg werde vom Open Alps-Projekt profitieren. Internationale Zusammenarbeit sei ein wesentlicher Faktor für die Innovationsstärke des Südwestens.
"Kleine und mittelständische Unternehmen stellen nicht nur 60 Prozent der Arbeitsplätze, sie sind auch die Keimzelle vieler Innovationen", betonte IHK-Vizepräsident Dr. Steffen P. Würth zur Eröffnung des ersten Open-Alps Treffens. Darum konzentriere sich die Open Innovation Initiative der IHK auf diese Gruppe. Viele dieser Unternehmen seien auf schnellere Fortschritte in der Innovation und Produktentwicklung dringend angewiesen, könnten sich aber keine eigene Forschungsabteilung leisten, so Daniel Rousta. Mit Open Innovation lasse sich diese Lücke schließen. "Die Welt ist bereit, den Unternehmen viele gute Ideen zu liefern", so Egon Warfia, der auf erfolgreiche Beispiele wie das öffentliche Ideenportal des Kaffeerösters Tchibo, auf die Technologiebörse und den Querdenkerwettbewerb der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg verwies. Open Innovation beginne damit, dass man Kollegen und Kunden nach Verbesserungsvorschlägen für die eigenen Produkte frage. Der nächste, wirkungsvollere Schritt sei, seine Fragen an die ganze Welt zu richten. Beispielsweise könne die medizintechnische Industrie aus dem Raum Tuttlingen über Open Innovation-Methoden das Wissen und die Erfahrung von Chirurgen aus der ganzen Welt anzapfen.
Weitere Auskünftige: Melanie John, Projektleitung Open-Alps, john@villingen-schwenningen.ihk.de, 07721 / 922-206.
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Datum: 13.09.2011 - 12:15 Uhr
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