Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Gewerkschaften / Verdi / Bsirske
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Wie hart und klassenkämpferisch kann dieser Mann sein, aber auch
wie verbindlich und kompromissbereit: Verdi-Chef Frank Bsirske ist
ein Gewerkschafter mit vielen Fähigkeiten, genau der Richtige, um
eine Multi-Branchen-Gewerkschaft wie Verdi in schwierigen Zeiten zu
führen. Da ist zunächst der Mitgliederschwund, ein großes Problem,
das freilich auch andere Arbeitnehmerorganisationen haben. So sind
die acht DGB-Gewerkschaften binnen zwei Jahrzehnten um fast 50
Prozent geschrumpft. Bei Verdi gibt es eine zusätzliche
Herausforderung: In ihr sind Menschen aus mehr als 1000 Berufen
organisiert. Es bleibt eine Herkulesaufgabe, allen gerecht zu werden.
Probleme bereitet den Gewerkschaften zudem die zunehmende
Tarifflucht der Arbeitgeber. Branchentarifverträge gelten nur noch
für 56 Prozent der Beschäftigten im Westen, im Osten sind es 37
Prozent. Mit anderen Worten: Immer weniger Menschen haben etwas
davon, wenn die Tarifpartner Verträge abschließen. Die Gewerkschaften
müssen daraus Konsequenzen ziehen. Ihre Kernaufgabe bleibt es,
Verbesserungen für die Mitglieder zu erstreiten oder sie vor
Einschnitten zu schützen. Darüber hinaus sollten sie sich aber
stärker als bisher als Lobbyisten aller Arbeitnehmer profilieren. Nur
so und mit einem moderneren Dienstleistungsimage wird es gelingen,
den Machtverlust zu stoppen.
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Datum: 19.09.2011 - 22:00 Uhr
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