Neuer Bluttest ist deutlich effektiver für die Tuberkulose-Kontrolle

(firmenpresse) - Darmstadt, Mai 2008
Laut WHO sind bis zu 2 Milliarden Menschen und damit immerhin ein Drittel der Weltbevölkerung mit Tuberkulose (TB) infiziert. Jährlich entwickeln ca. 9 Millionen eine aktive Tuberkulose.
Zwar stammen 95 % dieser Fälle aus den Entwicklungsländern, aber auch in den Industrieländern stellt die Tuberkulose ein ernstzunehmendes Problem dar. Obwohl in Deutschland die Gesamtzahl der Tuberkulosefälle in den letzten Jahren zurückging, nimmt die Anzahl von Erkrankten, die schwierig zu behandeln sind, stetig zu. Diese Personen sind mit Formen des Tuberkulose-Errregers infiziert, die auf viele Medikamente nicht mehr ansprechen. In Deutschland sind diese sog. resistenten Erreger besonders häufig bei Personen zu finden, die aus der Türkei, den Ländern der früheren Sowjetunion, Indien und Jugoslawien stammen.
Bevor die Tuberkulose bei Infizierten Personen ausbricht, vergehen oft Monate oder Jahre, in denen die Betroffenen keine Anzeichen einer Erkrankung zeigen und auch für andere nicht ansteckend sind (latente Infektion). Bereits in dieser Phase empfiehlt das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose den Betroffenen eine vorbeugende medikamentöse Therapie (präventive Therapie), um das mögliche Ausbrechen der Erkrankung zu verhindern. Diese Behandlung ist mit erheblichen Kosten und möglichen Nebenwirkungen verbunden und wird häufig aus Angst vor diesen gesundheitlichen Schäden abgelehnt; in den Entwicklungsländern steht sie vielen Betroffenen aus finanziellen Gründen gar nicht zur Verfügung.
Um diese vorbeugende Therapie gezielt denjenigen anbieten zu können, die sie wirklich benötigen, muss ein Tuberkulose-Test also Personen identifizieren können, die mit Tuberkulose infiziert sind. Da viele Betroffene mit latenter Infektion niemals erkranken, soll ein solcher Screening-Test aber vor allem auch diejenigen erfassen, bei denen mit einem Ausbruch der Erkrankung zu rechnen ist.
Hierfür wird heute in der Regel ein Tuberkulin-Hauttest durchgeführt. Dieser Test hat jedoch bekannte Schwächen: Personen werden häufig fälschlicherweise für infiziert erklärt und erhalten dann eine vorbeugende Therapie, die nicht erforderlich ist. Tatsächlich infizierte werden dagegen nicht erkannt und erkranken möglicherweise später, da sie keine vorbeugende Therapie erhalten haben.
In einer wegweisende Studie haben PD Dr. Roland Diel und Kollegen in Hamburg 600 Personen untersucht, die mit an offener Lungentuberkulose Erkrankten engen Kontakt hatten. Bei allen wurde der traditionelle Tuberkulin-Hauttest durchgeführt. Zusätzlich wurden alle Personen mit einem neuartigen Bluttest, dem QuantiFERON®-TB Gold (QFT™) untersucht.
Bei dem Bluttest wurde bei 11 % eine Tuberkulose-Infektion nachgewiesen. Der Tuberkulin-Hauttest hat fälschlicherweise weitere ca. 180 Personen als infiziert erkannt.
Nachdem die Mehrzahl der Personen mit positivem Tuberkulosetest eine vorbeugende Therapie abgelehnt hatte, brach im Verlauf der folgenden zwei Jahre bei sechs dieser Personen eine Tuberkulose aus. Der Bluttest hatte alle sechs dieser Personen als infiziert erkannt, der Hauttest dagegen nur fünf (Tabelle 1).
Vergleicht man für die beiden Tuberkulosetests den Anteil der Personen, die als infiziert erkannt wurden und später – ohne vorbeugende Therapie – erkrankten, so sagt der Bluttest den drohenden Ausbruch einer Tuberkulose sechsmal besser voraus (2,3 % zu 14,6 %).
Wird der QFT-Bluttest also künftig für die Untersuchung von Personen verwendet, die Kontakt mit Tuberkulose-Infizierten hatten, können Gesundheitsbehörden, Ärzte und Patienten doppelt profitieren:
- Durch die drastische Reduzierung der Anzahl fälschlich für infiziert gehaltener Personen werden nur noch diejenigen weiter behandelt, die wirklich eine vorbeugende Therapie benötigen. Damit entfallen weltweit die Kosten und Nebenwirkungen mehrerer 10 Millionen Tabletten und den Betroffenen bleiben Millionen unnötiger Röntgenaufnahmen erspart.
- Personen mit einem hohen Erkrankungsrisiko werden durch QFT sicher erkannt, so dass die Anzahl von Tuberkulose-Neuerkrankungen durch eine rechtzeitige vorbeugende Therapie effektiv reduziert werden kann.
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Datum: 02.06.2008 - 11:52 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kategorie:
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Freigabedatum: 02.06.2008
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