55 Jahre Weiterbildung auf BURG FÜRSTENECK - Jubiläum - Symposium - Abschluss der Modernisierung
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Die Akademie BURG FÜRSTENECK in Hessen feiert Geburtstag. Seit 1953 bietet die Bildungsstätte mit überregionaler, überparteilicher und überkonfessioneller Ausrichtung zeitgemäße Weiterbildung an. Dies wurde in einem Festakt gewürdigt. Anschließend wurde in einem Fachsymposium über Konzepte für morgen für Bildung, Künste und Kultur diskutiert. Außerdem konnten die nach fünfjähriger Modernisierungstätigkeit innen neu gestalteten Burgbereiche der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

(firmenpresse) - Nach fünf Jahren intensiver Bautätigkeit präsentiert sich die Akademie Burg Fürsteneck im hessischen Landkreis Fulda in neuer Pracht. Alle 46 Unterkunftszimmer und große Teile der Seminar und Aufenthaltsbereiche sind von Grund auf neu hergestellt worden. Die Bauzeit glich einer „Operation am offenen Herzen“, wie Direktor Günter Schmuck ausführte, da währenddessen Seminarbetrieb nahezu unvermindert weiter ging. Zusätzlich wurden bei den Bauarbeiten gravierende Baumängel an der Burganlage aus dem 13. Jahrhundert festgestellt und behoben. Möglich wurde der Abschluss der Baumaßnahme durch die Förderung durch das Land Hessen und erhebliche Zuwendungen aus dem Trägerverein. Insgesamt wurden mehr als 3,2 Millionen Euro investiert.
Die Unerschrockenheit gegenüber baulichen Problemen zeichnete den Trägerkreis schon bei der Gründung der Bildungsstätte vor 55 Jahren aus: „Wir hatten Phantasie genug, die mit schlechtem Viehbestand besetzten Ställe als Küche, Speisesaal, Unterrichtsraum und Bibliothek, eine ausgebrannte Scheune als Feierhalle, die mit Ratten bevölkerten Speicher als Schülerwohnräume uns vorzustellen“, beschrieb Ministerialrätin Johanna Spangenberg die Anfangszeit der Bildungsarbeit auf Burg Fürsteneck. Gemeinsam mit Pfarrer Hermann Schafft und dem Pädagogen Gustav Huhn wollte sie nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus eine demokratische Bildungsstätte nach dem Vorbild der Skandinavischen Heimvolkshochschulen ins Leben rufen.
Es gelang, einen bis heute in Deutschland einmaligen Trägerkreis im Sinne eines „Runden Tisches“ unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppierungen zusammen zu bringen, und mit dem Bauhaus-Architekten und Vorsitzenden des Deutschen Architektenbundes Otto Bartning einen der besten Architekten zur Realisierung des Umbaus zu gewinnen. Dessen Motto „ein klarer Geist wächst in leeren Räumen“, war auch für die jetzige Modernisierung durch den Architekten Alfred v. Soden stilprägend. Erreicht wurde eine Architektur die durch sorgfältige Materialauswahl wie geölte Dielenböden, kleine Details wie alte Lichtschalter aus Bakelit, speziell angefertigte Möbel aus heimischer Buche und die handwerkliche Solidität der Ausführung besticht, zugleich aber durch ihre Zurückhaltung den Blick auf die historische Burg, die offene Landschaft der Vorderrhön und vielleicht sogar den Blick nach innen frei lässt. Dem Denkmalschutz wurde in allen Bereichen besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Wegen der Bauarbeiten war das 50 jährige Jubiläum fast unbeachtet verstrichen. So feierte die Akademie für berufliche und musisch-kulturelle Weiterbildung nun im Zusammenhang mit dem Abschluss der Bautätigkeit 55 Jahre Bildungsarbeit auf Burg Fürsteneck mit einem Festakt, zu dem sich etwa 150 Menschen in der Burghalle versammelt hatten. Politiker, Vertreter der Kirchen und der Gewerkschaften, Kollegen aus anderen Bildungseinrichtungen sowie ehemalige und jetzige Mitarbeitende waren der Einladung gefolgt.
Eine geistliche Einstimmung durch Bischof Prof. Dr. Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck), Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez (Bistum Fulda) und Probst Dr. Sigurd Rink (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) als Mitglieder des Trägerkreises gestaltet. Der Fuldaer Landrat nutzte sein Grußwort zu einer weiteren finanziellen Zusage, um den durch die Sanierung freigewordenen zweigeschossigen Dachraum des Palas-Gebäudes mit seinem spektakulären 9-Säulen-Dachstuhl zu einem Seminarraum zu ermöglichen. Und der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates leitete im Festvortrag die Notwenigkeit kultureller Akademien auch auf wissenschaftlicher Grundlage her.
55 Jahre erfolgreiche Bildungsarbeit auf Burg Fürsteneck waren auch deshalb möglich, weil sich Mitarbeitenden nie damit zufrieden gegeben haben, sich auf Erreichten auszuruhen, sondern stets auf der Suche nach den aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Bildungserfordernissen waren. Und so schloss sich auch jetzt unmittelbar an den Festakt ein zweitägiges Symposium zu Fragen der Bedeutung und Wirkung von Bildung, Künsten und Kultur an. Ausgerichtet wurde es in einer bisher einmaligen Zusammenarbeit von den evangelischen Akademien Arnoldshain und Hofgeismar, der katholischen Akademie Bonifatiushaus Fulda, dem Zentrum Weiterbildung der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Akademie Burg Fürsteneck.
Mit Referaten und in Forumsdiskussionen wurde von den über 50 Fachleuten der Bedeutung von Bildung und Künsten für unterschiedliche gesellschaftliche Gruppierungen nachgegangen. Das Interesse der Wirtschaft an kultureller Bildung wurde ebenso untersucht, wie der Zusammenhang von Kultur und Kirche oder die Auswirkungen der Pisa-Studie auf die Allgemeinbildung. Die Vorträge und Ergebnisse sollen zusammengefasst und veröffentlicht werden, und werden Ihre Wirkung auf die Bildungsarbeit Burg Fürsteneck und über die Hessische Bildungslandschaft hinaus entfalten.
Kulturell begleitet wurde die Veranstaltung durch das Ensemble für Alte Musik „Oni Wytars“. Die Musiker Marco Ambrosini, Katharina Dustmann begeisterten die Teilnehmenden mit Ihrer perfekt dargebotenen Musik aus der Entstehungszeit der Burganlage im 13. und 14. Jahrhundert auf Schlüsselfidel, alten Zupf- und Blasinstrumenten, Dudelsack und Percussion. Einen Kontrast bildete das avantgardistische „Glasmusik-Ensemble“ unter der Leitung von Prof. Walter Sons, der als einziger der jetzigen Teilnehmer auch schon die Eröffnung der Burg als Heimvolkshochschule im Jahr 1953 miterlebt hatte. Beeindrucken war auch ein Gespräch mit der Installationskünstlerin Madeleine Diez, die ihre Arbeiten aus Stahl und Erde erläuterte.
Während des Festaktes konnte der 1. Vorsitzende des Trägervereins Prof. Dr. Wolfgang Metzler den Beitritt der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main zum Trägerverein der Burg Fürsteneck verkünden, der die bildungspolitische Bedeutung der Akademiearbeit noch einmal unterstreicht. Mit der Frankfurter Universität richtet Burg Fürsteneck unter anderem die Hessische Schülerakademie aus, einen zweiwöchigen Ferienkurs für interessierte und begabte Schüler.
BURG FÜRSTENECK – Akademie für berufliche und musisch-kulturelle Weiterbildung
Die Akademie BURG FÜRSTENECK ist eine Bildungseinrichtung in Hessen mit überregionaler, überparteilicher und überkonfessioneller Ausrichtung. Einst mittelalterliche Trutzburg ist BURG FÜRSTENECK seit 1953 ein Ort freier und kreativer Weiterbildung.
Das Bildungskonzept
Weiterbildung auf BURG FÜRSTENECK bietet gute Gelegenheit für fachliche und persönliche Orientierung und Entwicklung. Abseits von Alltagsgeschäften entsteht im Schutz der Burgmauern die Chance zur Konzentration auf weiterführende Themen im Rahmen anregender Gruppensituationen. Das Bildungskonzept ist in der Verbindung von beruflicher Qualifizierung, Persönlichkeitsentwicklung, Werteorientierung und kultureller Beteiligung auf die Ganzheitlichkeit des Lebens gerichtet. Bildung auf BURG FÜRSTENECK gelingt in der Entfaltung eigener Spielräume und der Umsetzung erworbener Kenntnisse und Fähigkeiten im Alltag.
Die Zielgruppen
An dem öffentlich ausgeschriebenen Seminarprogramm der Akademie BURG FÜRSTENECK können alle interessierten Menschen teilnehmen.
Darüber hinaus werden Kooperationskurse zu vereinbarten thematischen Schwerpunkten mit Zielgruppen und Partnern aus privaten und öffentlichen Unternehmungen, Organisationen, Vereinigungen und Verbänden durchgeführt. BURG FÜRSTENECK kann auch zur Durchführung eigener Bildungsangebote angefragt werden.
Unterkunft in der modernisierte Burg
In den Jahren 2004 – 2008 wurde die vollständig erhaltene Burganlage aus dem 13. Jahrhundert umfangreich saniert und modernisiert. Dabei wurden insbesondere alle Unterkunftszimmer als Doppel- und Einzelzimmer mit eigenem Bad neu hergestellt. Die oft gelobte Burgküche bietet den Teilnehmenden gute (nach persönlicher Wahl auch vegetarische) Vollverpflegung. BURG FÜRSTENECK bietet Unterkunft und Vollpension für etwa 70 Personen.
Die Trägerschaft
Der gemeinnützige Trägerverein versteht sich als runder Tisch mit überkonfessioneller, überparteilicher und überregionaler Orientierung. Diese plurale Trägerstruktur ist bundesweit einzigartig. Besondere finanzielle Förderung erhält die Akademie BURG FÜRSTENECK auf Grundlage der seit 1952 andauernden Partnerschaft mit dem Land Hessen.
Mitglieder der Trägervereins:
Land Hessen:
Hessisches Kultusministerium
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Körperschaften:
Gemeinde Eiterfeld
Landkreis Fulda
Universität Gießen
Evangelische Fachhochschule Darmstadt
Kirchen:
Bistum Fulda
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen
Verbände und Vereine:
Fürstenecker Freundeskreis
Deutscher Gewerkschaftsbund, Bezirk Hessen-Thüringen
Hessischer Volkshochschulverband
Internationaler Arbeitskreis für Musik
Landfrauen-Verband Hessen
Musische Gesellschaft
Persönliche Mitgliedschaft:
Reinhardt Hering, Kassel
Richard Brachmann, Kassel
Prof. Dr. Wolfgang Metzler, Schmitten
Statistik
Akademie BURG FÜRSTENECK führt knapp 200 mehrtägige Seminare jährlich durch. Etwa 3500 Menschen nehmen an diesen Kursen und Fortbildungen teil. Dabei werden ca. 14.000 Übernachtungen auf der Burg gebucht. In mehrjährigen Befragungen zur Qualitätsentwicklung beurteilen weit mehr als 90% der Teilnehmenden BURG FÜRSTENECK zusammenfassend als "sehr gut" oder "gut".
BURG FÜRSTENECK
Akademie für berufliche und musisch-kulturelle Weiterbildung
Am Schlossgarten 3
36132 Eiterfeld
Email: bildung@burg-fuersteneck.de
Tel: 06672 / 92020
Fax: 06672 / 920230
www.burg-fuersteneck.de
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Datum: 05.06.2008 - 12:19 Uhr
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