Wenn Gutachten Familien zerstören / "ZDFzoom" über den Kampf ums Kind nach der Scheidung
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Jahr, dass sich ihre Eltern scheiden lassen: eine emotionale
Katastrophe, die abgemildert werden könnte, wenn das geschiedene Paar
sich weiter die elterliche Sorge teilen würde, sagen Psychologen.
Dennoch haben nach Expertenschätzung rund eine Million Kinder in
Deutschland mit einem Elternteil keinen Umgang.
"ZDFzoom" geht am Mittwoch, 26. Oktober 2011, 22.55 Uhr, in seiner
Ausgabe "Kampf ums Kind - Wenn Gutachten Familien zerstören", der
Frage nach, warum deutsche Familiengerichte das eigentliche Ziel, das
Wohl des Kindes, häufig aus den Augen verlieren. Warum gießen
Gutachter im Sorgerechtsstreit Öl ins Feuer, statt eine
einvernehmliche Lösung im Sinne des Kindes zu finden?
Die Autoren Rainer Fromm und Michael Strompen berichten über
Daniel G.. Schon kurz nach der Geburt ist er allein für sein
neugeborenes Kind verantwortlich. Die Kindsmutter muss psychologisch
intensiv behandelt werden. Die Familie bricht auseinander, Daniel G.
steht als alleinerziehender Vater da. Die ersten 15 Monate verbringt
seine Tochter bei ihm. Doch als sich die Mutter gesund zurückmeldet,
beginnt ein erbitterter Streit ums Kind. Im Auftrag des Gerichts
befindet eine Gutachterin, dass die Tochter bei der Mutter besser
aufgehoben sei, sie bescheinigt Daniel G. schwere charakterliche
Defizite. Drei Gegengutachten lässt Daniel G. erstellen. Alle drei
werfen der Gutachterin des Gerichts vor, unfair beurteilt und
wissenschaftliche Standards nicht eingehalten zu haben.
"Schlechte Familienrechtsgutachten sind ein Problem", erklärt
Christoph Berndt von der Rechtsanwaltskammer und beklagt, dass
Richter auf dieser Basis dann unrichtige Urteile fällen und der
Konflikt durch einen jahrelangen Rechtsstreit nur noch weiter
eskaliert. Auch im Fall Daniel G. beginnt eine juristische
Schlammschlacht, in der das Kind traumatisiert, die Eltern psychisch
aufgerieben werden.
Wenn Eltern unverheiratet sind oder sich nicht einigen können,
haben beim Streit um das Kind meist Familienrichter und von ihnen
beauftragte Gutachter das letzte Wort. Sie entscheiden, ob der Vater
oder die Mutter für die Erziehung des Kindes besser geeignet ist.
Psychologen kritisieren, dass Familienrichter Eltern dabei häufig
in Gewinner und Verlierer unterteilen und das Kind nur einem
Elternteil zusprechen, weil sie das für eine eindeutige und
dauerhafte Lösung halten. "Doch ein Urteil, das für Kinder den
Verlust eines Elternteils bedeutet, ist kein Schlussstrich, wie heute
immer noch etliche Richter wie auch Gutachter glauben", beklagt der
Psychologie-Professor und Familienrechtsgutachter Uwe Jopt aus Lemgo.
Dann gehe der Streit meist erst richtig los und verletze die
kindliche Psyche noch mehr, mit fatalen Auswirkungen.
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Datum: 25.10.2011 - 11:12 Uhr
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