Neue Bakterientoxine entwickelt

Neue Bakterientoxine entwickelt

ID: 507147

Neue Bakterientoxine entwickelt



(pressrelations) - Resistenzen ausschalten

(aid) - Bakterientoxine aus Bacillus thuringiensis (Bt-Toxine) werden seit über 70 Jahren zum Schutz vor Raupen wie der Larve des Maiszünslers eingesetzt - sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft. Seit 1996 wirken die Toxine auch in transgenen Nutzpflanzen, in deren Genom die entsprechenden Bakteriengene eingebaut wurden und die so Schädlingen Widerstand leisten können.

Die Wirkung der natürlichen Bt-Toxine beruht auf der Bindung zu einem bestimmten Protein im Darm der Insektenlarven. Die Darmzellen sterben ab und lösen den Tod der Schädlingslarven aus. Der häufige Einsatz der Bt-Toxine blieb jedoch nicht ohne Folgen: Weltweit entstanden diverse resistente Schädlingsstämme, bei denen dieses Bindungs-Protein aufgrund von Mutationen verändert ist.

Daher forscht ein internationales Forschungskonsortium u.a. unter Beteiligung des Jenaer Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie an der Entwicklung neuer Toxinvarianten, bei denen die molekulare Struktur verändert ist. Diese sollten dem geläufigsten Resistenzmechanismus widerstehen können.

Die ersten Forschungsergebnisse erschienen kürzlich online in Nature Biotechnology. Die neuartigen Toxine wirken gegen fünf resistente Raupenarten, darunter auch Bt-resistente Maiszünsler. Verblüffenderweise wirkten die neuen Verbindungen zum Teil besonders gut gegen resistente Schädlingsstämme, deren Resistenz nicht auf der bekannten Proteinmutation beruht. Bei anderen dagegen war die Wirkung schwächer als erwartet. Gerade bei besonders widerstandsfähigen Schädlingen wirkten die modifizierten Verbindungen aber wesentlich besser als die bakterieneigenen Toxine.

Für den Einsatz in der Landwirtschaft ist es noch zu früh. Wenn die neuartigen Toxine jedoch brauchbar sind, könnte die Kombination von unterschiedlichen Bt-Toxinen einen möglichst umfassenden Schutz vor Fraßschädlingen gewährleisten.



Vor der konsequenten Anwendung von ackerbaulichen Maßnahmen zur Verminderung des Auftretens von resistenten Schädlingen bewahren aber auch die neuen Toxine nicht. Um Resistenzbildung bei Fraßschädlingen zu vermeiden, sollten weiterhin verschiedene Pflanzenschutzmittel eingesetzt, Fruchtfolgen eingehalten und Nicht-Bt-Sorten parallel zu Bt-transgenen Sorten ausgesät werden.

Dr. Margit Ritzka, www.aid.de www.ice.mpg.de


aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de
mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Vereinsregister (Reg.-Nr.: 2240) beim Amtsgericht Bonn

Geschäftsführender Vorstand:
Dr. Margareta Büning-Fesel
Chefredaktion:
Harald Seitz (V.i.S.d.P.): h.seitz@aid-mail.de
Renate Kessen: r.kessen@aid-mail.deUnternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Medica 2011: Rasantes 3D-Röntgen im OP Pferdehaltung
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 26.10.2011 - 10:45 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 507147
Anzahl Zeichen: 3423

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 229 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue Bakterientoxine entwickelt"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

aid (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von aid


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z