Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Gipfel / Beschlüsse
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Gab es so etwas je zuvor? Großbanken verheben sich, müssen
Milliarden abschreiben, dennoch ist Deutschlands prominentester
Banker Josef Ackermann zufrieden, und die Börsenkurse schießen in die
Höhe. Der Grund: Es hätte weit schlimmer kommen können, etwa in
Gestalt einer Teilverstaatlichung der Banken oder einer völligen
Pleite Griechenlands. Stattdessen ging gestern nach dem Krisengipfel
eine Welle der Erleichterung um die Welt.
Aber Entwarnungen und Kurssprüngen ist spätestens seit der
vermeintlich überwundenen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 nicht
mehr zu trauen. Auch damals, nachdem eilig Banken gerettet und
Konjunkturpakete geschnürt worden waren, schien es, als sei das
Schlimmste vorüber. Dann belehrten die Griechen die Optimisten mit
ihrem Offenbarungseid eines Besseren. Zur Freude besteht noch kein
Anlass. Niemand weiß, ob der 50-prozentige Schuldenschnitt und die
Hilfspakete ausreichen, um Griechenland wiederzubeleben. Niemand
weiß, ob die Banken mit den 106 Milliarden Euro Stütze auskommen
werden, die ihnen auf dem Gipfel zugesagt wurden, um den
Schuldenerlass für Griechenland abzufedern. Niemand weiß, ob die
Golfstaaten, China und Indien, die nun kräftig europäische
Staatsanleihen kaufen sollen, dies auch tun. Und vor allem weiß
niemand, wie groß die Risiken für Europa wirklich sind, die Italien
während der Ära Berlusconi angehäuft hat.
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Datum: 27.10.2011 - 22:00 Uhr
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