Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / China
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Es liegt noch gar nicht lange zurück, da überwies Deutschland viel
Entwicklungshilfe in das Reich der Mitte. Jetzt muss der deutsche
Chef des EU-Rettungsschirms um die Gunst Chinas buhlen, damit die
kommunistische Führung die neuen Anleihen für Euro-Krisenstaaten
kauft. Der Aufstieg Chinas zu einer führenden Weltmacht wird hier
sichtbar, und der drohende Abstieg Europas zu einem Bittsteller
ebenso.
Lange haben die Regierungen von London über Paris bis Berlin
Chinas Führung Belehrungen in puncto Demokratie und Menschenrechte
erteilt. Das dürfte künftig bei Staatsbesuchen in Peking keine Rolle
mehr spielen, die ohnehin längst den Charakter von Handelsreisen
haben. Nein, jetzt wird China seinen Einfluss ausweiten und
bestimmen, was die Schuldnerländer abnicken sollen. Das wird nicht so
weit gehen, dass Peking eine Diktatur in Athen oder Madrid einfordern
wird. Doch sollte sich China dazu durchringen, in die nicht
risikolosen neuen EU-Anleihen Milliarden zu investieren, wird Europa
dafür in vielen anderen Bereichen der internationalen Politik einen
Preis zahlen müssen. Dass die gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen
China und dem alten Kontinent wachsen, muss kein Nachteil sein. Doch
Europa muss aufpassen und erkennen, dass mehr Schulden weniger
Souveränität bedeuten. Freiheit braucht seriöses Wirtschaften.
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Datum: 28.10.2011 - 22:00 Uhr
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