Fernsehen und Radio bleiben die meist genutzten Medien / Buch zur ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation 2010 erschienen
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rasanten Entwicklung des Internets die meist genutzten Medien. Sie
nahmen 2010 zwei Drittel des gesamten Zeitbudgets für Mediennutzung
ein. Zu diesem Ergebnis kommt die zehnte Welle der Studie
Massenkommunikation, die 2010 erhoben wurde und jetzt als Band 21 der
Schriftenreihe Media Perspektiven im Nomos-Verlag erschienen ist. Die
ARD/ZDF-Medienkommission hat das Buch auf ihrer heutigen Sitzung
präsentiert.
Erste Ergebnisse waren im September 2010 in einer Pressekonferenz
vorgestellt worden. Das Internet konnte demnach Fernsehen und Radio
nicht von deren Spitzenplätzen verdrängen, auch wenn seine
Verbreitung und Nutzung stark zunahmen. Als Universalmedium
unterscheidet sich das Internet grundlegend von den klassischen
Medien: Es kann Inhalte anderer Medien transportieren und ermöglicht
gleichzeitig neue nicht-mediale Anwendungen. Diese Eigenschaft macht
das Internet zum "Freund" und "Feind" anderer Medien zugleich, indem
es einerseits um die begrenzte Zeit der Nutzer konkurriert,
andererseits aber die Rezeptionschancen für klassischen Mediencontent
erhöhen kann.
Die Welle 2010 der Studie Massenkommunikation ermöglicht erstmals,
diese Plattform- und Medienfunktion des Internets differenziert zu
betrachten und die Nutzungsdauer des Internets in mediale und
nicht-mediale Bestandteile aufzugliedern. Dadurch kann die Nutzung
von klassischem medialem Content über das Internet den ursprünglichen
Plattformen Fernsehen, Hörfunk und Tageszeitung zugeordnet werden.
Über das Internet erreichten die Massenmedien Tageszeitung, Radio und
Fernsehen im Jahr 2010 in der Summe täglich 28 Prozent der
Erwachsenen. Dies zeigt die wichtige Rolle des Internets für die
Mediennutzung, auch wenn nicht-mediale Anwendungen wie Kommunikation,
Suchmaschinen, Surfen, Spielen oder E-Commerce etc. deutlich
überwogen.
ZDF-Intendant Professor Markus Schächter, der Vorsitzende der
ARD/ZDF-Medienkommission, meinte zu den Ergebnissen der Studie: "Mit
den drei zentralen Nutzungsmotiven Information, Spaß und Entspannung
bleibt das Fernsehen für die Menschen auch heute Leitmedium. Für die
Zukunft erwarten die allermeisten Menschen, dass das Fernsehen und
der öffentlich-rechtliche Rundfunk ihre Bedeutung behalten und nur
wenige Sender eine Leuchtturmfunktion wahrnehmen werden. Einig sind
sich die Menschen - egal ob jung oder alt - darin, dass sie auch in
zehn Jahren klassisches Fernsehen am großen, hochauflösenden
Bildschirm in bester Qualität genießen wollen."
"In der digitalen Medienwelt geht es um mehr als die bloße
Mediennutzung. In einer kaum mehr überschaubaren Angebotsfülle kommt
den öffentlich-rechtlichen Informationsangeboten eine immer wichtiger
werdende Funktion zu: Wie ein Leuchtturm im Meer die Quelle für
Informationen zu sein, die in besonderem Maße Gewähr für Objektivität
und Binnenpluralität bietet. Hierin sehen wir uns durch die Befunde
der Studie Massenkommunikation bestätigt. Dort, wo es um
Glaubwürdigkeit und Relevanz geht, ist die führende Position des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks eindeutig," kommentierte
hr-Intendant Dr. Helmut Reitze, stellvertretender Vorsitzender der
ARD/ZDF-Medienkommission, die Befunde.
Das Buch dokumentiert die ausführlichen Ergebnisse zur
Mediennutzung und Medienbewertung im intermedialen Vergleich seit
1964. Ermittelt wurden die Bindung an die Medien, ihre Reichweiten
und Nutzungsdauer am Stichtag und im Kontext anderer Tätigkeiten, die
Funktionen der Medien - auch in der Konkurrenz der beiden
Rundfunksysteme und im Kohortenvergleich -, ferner die Einschätzungen
der Menschen über die zukünftige Entwicklung der Mediennutzung.
Zur Anlage der Studie: Im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission
wurden zwischen 11. Januar und 21. März 2010 insgesamt 4503
repräsentativ für die deutschsprechende Bevölkerung ausgewählte
Personen ab 14 Jahren per Telefon befragt. Erhebungsinstitute waren
ENIGMA GfK Medien- und Marketingforschung, Wiesbaden (Federführung),
und MMA Media Markt Analysen, Frankfurt. Die Studie
Massenkommunikation wird seit 1964 etwa alle fünf Jahre erstellt.
Angaben zum Buch:
Helmut Reitze/Christa-Maria Ridder (Hrsg.): Massenkommunikation
VIII Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medienbewertung
1964-2010 Baden-Baden: Nomos 2011, 320 Seiten, 42 Euro. ISBN:
978-3-8329-7109-0
Weitere Ergebnisse unter www.media-perspektiven.de
Rückfragen: Dr. Christa-Maria Ridder, Media Perspektiven, Tel.:
069/15424-301 sowie Dr. Bernhard Engel, ZDF-Medienforschung, Tel.:
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Datum: 15.11.2011 - 15:08 Uhr
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