Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise
ID: 529247
Feuer frei für die Europäische Zentralbank und mehr Geld für den
Europäischen Rettungsfonds: Die Experten der OECD haben klare
Vorstellungen, was in der Schuldenkrise zu tun ist. Doch was bleibt,
wenn der Rauch sich verzieht? Zwar ist es richtig, energisch zu
reagieren, zumal sich zu allem Überfluss auch noch die
Konjunkturaussichten verdüstern. In Not geratene Euro-Staaten müssen
vor dem Bankrott bewahrt werden. Doch alle Maßnahmen verpuffen, wenn
in den Krisenländern nicht zugleich Reformen in die Wege geleitet
werden. Jede Hilfe ist mit Auflagen zu verknüpfen, ansonsten werfen
die Helfer Geld in ein Fass ohne Boden.
Viele aktuell diskutierte Strategien werden diesen Anforderungen
nicht gerecht. Euro-Bonds oder andere gemeinsame Anleihen wären bei
Umschuldungen zwar sicher hilfreich. Doch sinkt durch die
Vergemeinschaftung der Lasten der Anreiz zu Reformen. Der Weg in die
Schuldenunion würde beschleunigt. Große Gefahren birgt auch der
Vorschlag, die EZB massenhaft Staatsanleihen aufkaufen zu lassen. Das
dämpft zwar die Zinsen der Schuldensünder, heizt aber zugleich die
Inflation an.
Da die Zeit drängt und sich schärfere Budgetkontrollen und
automatische Strafen für Defizitsünder nicht mal eben schnell in
EU-Recht umsetzen lassen, droht nun eine miese Mischung aus bewusst
tolerierter Geldentwertung und halbherzigen Reformanstrengungen, zu
wenig für eine Lösung der Krise.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 28.11.2011 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 529247
Anzahl Zeichen: 1739
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Osnabrück
Kategorie:
Wirtschaft (allg.)
Diese Pressemitteilung wurde bisher 168 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).