Neue OZ: Kommentar zu Affären / Doktorarbeit / Althusmann
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Bernd Althusmann kann aufatmen: Der CDU-Politiker hat den Kampf um
den Doktortitel und damit um sein politisches Überleben gewonnen.
Monatelang musste er um seine Zukunft als Minister bangen. Das sieht
seit gestern anders aus. Offiziell wird dem Kultusminister bestätigt,
dass seine Dissertation sich in einem Punkt von den Arbeiten Karl
Theodor zu Guttenbergs (CSU) und Silvana Koch-Mehrins (FDP) klar
unterscheidet: Die beiden Politiker mussten den begehrten
Doktor-Titel abgeben, weil sie plump abgekupfert hatten. Seitenweise
abgeschrieben hat Althusmann dagegen nicht, doch schlampig zitiert.
Dass sein Werk die Forschung nicht wesentlich weiterbringt, hat er
längst selbst eingeräumt. Damit war er einsichtiger als zu
Guttenberg. Der Ruf Althusmanns ist zwar angekratzt, doch die
Karriere geht weiter.
In die Lehrbücher für korrektes wissenschaftliches Arbeiten wird
die Dissertation des Kultusministers kaum aufgenommen werden,
höchstens als abschreckendes Beispiel für den schlechten Umgang mit
Anführungszeichen und Fußnoten. Bleibt die Frage, warum die
Prüfungskommission eine handwerklich derart schlecht gemachte
Dissertation durchgehen ließ. Und der Zweifel, ob es sinnvoll ist,
sich den Doktortitel neben der arbeitsintensiven politischen Arbeit
zu erwerben. Der Wissenschaft tut niemand damit einen Gefallen. Und
sich selbst auch nicht, wie das Beispiel Althusmann belegt.
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Datum: 01.12.2011 - 22:00 Uhr
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