Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan / Konferenz
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Vor zehn Jahren war die Euphorie groß, damals auf der
Afghanistan-Konferenz in Bonn. Jetzt tagen die Mächtigen der Welt
wieder an gleicher Stelle. Viel wird von Wiederaufbau, Versöhnung,
Demokratie und Frauenrechten geredet. Dabei ist klar: Dieser Krieg
ist hoffnungslos verloren. Fast will man Mitleid mit Kanzlerin Merkel
haben. Ausgerechnet an Präsident Karsai appelliert sie, Korruption
und Drogenhandel zu bekämpfen. Das hat Karsai schon tausendmal
versprochen, und nie Wort gehalten. Noch schlimmer: Seine Sippe zählt
zu den korruptesten Familien Afghanistans. Sie ist teilweise sogar in
den Opiumhandel verstrickt.
Leider ist Karsai das kleinste Problem des Krisenherds. Denn im
zehnten Kriegsjahr ist die Lage so verheerend, dass ein unfähiger
Präsident kaum ins Gewicht fällt. Vor allem die Taliban erstarken.
Ihre Terror-Guerilla-Strategie hat den Westen zermürbt. Sie müssen
nur warten, bis 2014 die letzte NATO-Kampftruppe abzieht. Dass die
Fanatiker niemanden nach Bonn schicken würden, war von vornherein
klar. Spannend bleibt, wie lange westliche Spitzenpolitiker dennoch
weiter von Friedensverhandlungen mit den Taliban träumen. Was die
Extremisten von einem Dialog halten, zeigte jüngst ein
Terroranschlag: Ex-Präsident Rabbani, der Chef des Friedensrates war,
wurde von den Taliban in die Luft gesprengt.
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Datum: 05.12.2011 - 22:00 Uhr
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