TÜV NORD-Statistik: TÜV-Mängelschere öffnet sich immer weiter
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Fahrzeuge angewachsen, bei denen anlässlich der Hauptuntersuchung bei
TÜV NORD erhebliche Mängel festgestellt worden sind. Damit wären in
Norddeutschland über 2,2 Millionen defekte Autos auf den Straßen
unterwegs, wenn ihre Mängel nicht wegen der TÜV-Hauptuntersuchung
behoben worden wären. Hochgerechnet auf den Gesamtfahrzeugbestand in
Deutschland ergibt sich die Zahl von insgesamt 8,4 Millionen
Fahrzeugen, die die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer und/oder
die Umwelt gefährden können. Aber auch die andere Seite der Plakette
zeigt weiterhin steigende Tendenz: Die Zahl der Fahrzeuge, die ganz
ohne Mängel die Hauptuntersuchung absolviert haben, hat sich wieder
erhöht. Immerhin auf stolze 58 %. Das ist das Ergebnis der
statistischen Aufarbeitung der TÜV-Prüfungen, die von den TÜV
NORD-Sachverständigen an den 220 TÜV-STATIONEN und in mehr als 10.000
Partnerwerkstätten im Zeitraum zwischen Juli 2010 und Juni 2011
durchgeführt worden sind. Im 60sten Jubiläumsjahr der
Hauptuntersuchung und im 50sten der TÜV-Plakette präsentierten Harald
Reutter und Klaus Jürgensen die aktuellen TÜV NORD-Zahlen in Bremen.
Das vergangene Jahr ist ein jubiläumsreiches in der Geschichte der
Hauptuntersuchung. Schließlich wurde sie vor genau 60 Jahren am 1.
Dezember 1951 eingeführt. Zwar hatte es zuvor schon technische
Abnahmen gegeben aber ohne festen Rhythmus und auf Anordnung der
Behörde. Vor 50 Jahren dann, also 1961 wurde die TÜV-Plakette
eingeführt, als sichtbares Zeichen dafür, dass die Überprüfung der
Verkehrsicherheit durch den TÜV stattgefunden hat und als Hinweis
darauf, wann die nächste Untersuchung ansteht.
Harald Reutter, Geschäftsführer TÜV NORD Mobilität: "Die
TÜV-Plakette ist zu einer besonders prägenden Erfolgsgeschichte
geworden. Sie steht für technisch zuverlässige Fahrzeuge, ein hohes
Maß an Verkehrssicherheit und geringem Verwaltungsaufwand." Die jetzt
präsentierten Ergebnisse sind allerdings nicht unbedingt zum
Jubilieren.
Denn: Ein negativer Trend hat sich fortgesetzt. In den vergangenen
fünf Jahren ist die Quote der Autos mit erheblichen Mängeln
kontinuierlich gestiegen (von 17,1% anno 2007 auf jetzt 19,6 %
(Vorjahr 19,0 %).
Aber: Auch die Zahl der Fahrzeuge, die ohne Mängel zur TÜV-Prüfung
erscheinen sind, ist stetig gestiegen: In diesem Jahr sind es fast 58
von 100 Autos die als mängelfrei eingestuft wurden. (Vorjahr 57,5 %,
2007 waren es 52,7 %).
Gefallen ist demnach die Zahl der Fahrzeuge, die mit geringen
Mängeln auffallen. Sie liegt inzwischen bei 22,7 Prozent (Vorjahr
23,5 %, 2007: 30,2 %).
Die Zahl der Fahrzeuge, die als absolut verkehrsunsicher gelten,
liegt relativ konstant zwischen 0,03 und 0,04 Prozent. Den
gegenläufigen Trend (einerseits mehr Autos mit erheblichen anderseits
aber auch mehr Fahrzeuge ganz ohne Mängel) erklärte Klaus Jürgensen,
der die aktuellen TÜV NORD-Zahlen präsentierte: "Einerseits bauen die
Hersteller gute Autos, die auch nach vielen Jahr noch ohne Mängel
unterwegs sein können. Andererseits kümmern sich viele Autofahrer zu
wenig um die Technik ihres Fahrzeugs. Der Autofahrer will ein
funktionierendes Gefährt, das ihn sicher von A nach B bringt, ohne
dass er sich darum sorgen muss. Viele scheuen dann auch aus
Kostengründen regelmäßige Werkstatttermine zur Inspektion und zur
Wartung. Das ist ein Fehler. Wer sich ein wenig um sein Auto kümmert
und es in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der
Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen."
Auch die Mängelgruppen deuten darauf hin, dass viele Autofahrer
sich oftmals nicht um den sicheren Zustand ihres Fahrzeuges kümmern.
Die Mängelgruppe "Licht, Elektrik" liegt in der Statistik immer noch
weit vorne - und das obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in
der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Die Auflistung der
Mängelgruppe mit Mehrfachnennungen zeigt zudem, dass häufig sogar
mehr als ein Beleuchtungsmangel am Fahrzeug entdeckt wurde. Diese
Erkenntnisse decken sich mit den Erfahrungen aus der
Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober auch vom TÜV durchgeführt
wird.
Insgesamt ergibt sich für die häufigsten Mängelgruppen die
Reihenfolge "Licht, Elektrik", "Bremsen", "Achsen, Räder, Reifen" und
"Umweltbelastung".
Je älter die Fahrzeuge werden, desto höher ist die Zahl
derjenigen, die im ersten Anlauf keine TÜV-Plakette bekommen. Bei der
ersten HU im Alter von drei Jahren zeigen sich bei 5,6 Prozent der
Autos erhebliche Mängel (Vorjahr 5,2 %). Im Alter von fünf Jahren
sind es schon 10,2 Prozent (Vorjahr 10,4 %) und so geht es weiter bis
zu den elfjährigen, von denen 27,9 Prozent zur Reparatur in die
Werkstatt müssen.
Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als
mängelursächlich anzusehen ist, liegt jetzt bei 52656 Kilometern bei
den Dreijährigen und 133528 Kilometern bei den Elfjährigen.
Als bestes Auto gewinnt auch in diesem Jahr wieder der Toyota
Prius die "Goldene Plakette". Das Auto ist als Hybridfahrzeug
konzipiert, fährt also im Mischbetrieb aus Verbrennungsmotor- und
Elektroantrieb. Die gut dimensionierten Batterien sind bei
Sicherheitsüberprüfungen nicht aufgefallen und zeigen eine lange
Lebensdauer.
Harald Reutter: "Auch 2011 ist wieder deutlich geworden, dass der
Prius als Hybridfahrzeug hohen Sicherheitsanforderungen entspricht.
Damit dies im Bereich der Elektromobilität für alle Fahrzeuge gilt,
engagieren wir uns als TÜV NORD massiv in dieser Thematik. Wir
unterstützen das Ziel, möglichst schnell attraktive und sichere
E-Fahrzeuge in den Verkehr zu bringen. Erst kürzlich haben wir eine
eSTATION als Solartankstelle eröffnet und inzwischen betreiben wir
eine kleine E-Fahrzeug-Flotte. Unsere Ingenieure beschäftigen sich
intensiv mit dem Thema: Für die Fahrzeug- und Verkehrssicherheit, für
zuverlässige Batterien, eine verbesserte Reichweite und den
verbraucherfreundlichen und sicheren Umgang mit Daten."
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Datum: 06.12.2011 - 11:00 Uhr
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