Haiti: Zahl der verlassenen Kinder steigt wieder an / SOS-Kinderdörfer: "Haiti am Scheideweg" / Neue Kinderdörfer und Schulen im Bau
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Erdbeben in Haiti hat die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer an die
Bundesregierung, die EU und die UN appelliert, in den Bemühungen um
Verbesserungen der Lage des Inselstaats nicht nachzulassen. Die Zahl
der verlassenen Kinder nimmt wieder zu, obwohl sich die Lage vor Ort
deutlich verbessert hat und rund 100.000 neue Häuser gebaut wurden.
Insgesamt sei die Situation von verlassenen Kindern in Haiti noch
immer dramatisch, sagte Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstand der
SOS-Kinderdörfer weltweit in München zum Jahrestag der Katastrophe.
Die Hilfsanstrengungen müssten auf hohem Niveau beibehalten und der
haitianischen Regierung unter Präsident Michel Martelly der Rücken
gestärkt werden. Vyslozil: "Haiti steht am Scheideweg. Es besteht die
Chance auf eine deutliche, langfristige Besserung. Aber wenn die
Hilfen jetzt gekürzt werden sollten, könnte Haiti zurückgeworfen
werden."
"Die Zunahme der verlassenen Kinder ist ein Alarmsignal und
Indikator dafür, dass viele Familien ihren Alltag noch immer nicht
aus eigener Kraft zu bewältigen", erklärte Vyslozil. Noch immer
lebten hunderttausende Menschen in Zelten oder Übergangsbehausungen
und hätten kaum Chancen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Auch
habe die Zahl der Kinder zugenommen, die ohne Eltern bei fremden
Familien leben müssten und dafür praktisch versklavt würden -
sogenannte "Restavek"-Kinder. Die Bedingungen in den Waisenhäusern
seien teilweise katastrophal. "Hier müssen so rasch wie möglich
Maßnahmen ergriffen werden, damit eine bestmögliche kindgerechte
Betreuung sichergestellt ist", sagte Vyslozil.
Bei dem Erdbeben am 12. Januar 2010 waren mehr als 230.000
Menschen gestorben. Mehr als drei Millionen Menschen hatten ihre
Unterkunft verloren. Die SOS-Kinderdörfer, seit 1978 als lokal
ansässige Organisation mit zwei Kinderdörfern in Haiti tätig, hat in
den ersten zwölf Monaten nach dem Beben täglich zehntausende Kinder
und Erwachsene mit Essen versorgt und medizinisch betreut, hunderte
unbegleitete Kinder wurden in den Kinderdörfern temporär aufgenommen.
Heute leben noch immer 130 zusätzliche Kinder im SOS-Kinderdorf in
Santo. Die Organisation plant derzeit zwei neue Kinderdörfer in Santo
und Les Cayes.
Seit Ende 2010 haben die SOS-Kinderdörfer die Nothilfe
schrittweise in dauerhafte Sozialprogramme umgewandelt. 2011 startete
die Organisation mit dem Bau von insgesamt sieben neuen Schulen - die
Erweiterung der Hermann-Gmeiner-Schule in Santo wird mit
Unterstützung des Bundesministeriums für Entwicklung und
Zusammenarbeit (BMZ) realisiert. Zudem wurden langfristige
Sozialprogramme für Kinder und Familien erweitert.
Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressereferent
SOS-Kinderdörfer weltweit
Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Kommunikation
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de/presse
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Datum: 11.01.2012 - 08:15 Uhr
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