Neue OZ: Kommentar zu Konflikte / Nahost
ID: 552407
Israels Parlament reagiert schnell und richtig: Die unsäglichen
Proteste ultraorthodoxer Juden in KZ-Häftlingskluft und mit
Nazi-Symbolen darf auch eine Demokratie nicht dulden. Diese
Verunglimpfung muss untersagt werden. Hierbei handelt es sich nicht
um eine unverhältnismäßige Beschränkung der Meinungsfreiheit.
Vielmehr werden durch den geschmacklosen und zynischen Gebrauch der
historisch schwer belasteten Symbole die Gefühle vieler
Holocaust-Überlebender verletzt. Die Verbrechen Deutschlands unter
den Nationalsozialisten haben eine Dimension des Schreckens, die
durch nichts relativiert werden darf, auch nicht von religiösen
Hardlinern. Ein inflationärer Missbrauch von Nazi-Symbolen in völlig
abwegigen Zusammenhängen läuft dem wichtigen Ansinnen zuwider, auch
in den kommenden Generationen die Erinnerung an den Holocaust
wachzuhalten.
Dass ausgerechnet Uri Ariel von der Nationalen Union den
Verbotsantrag gestellt hat, ist überraschend. Schließlich gilt er als
Rechtsnationaler, der beim Siedlungsbau extreme Positionen bezieht,
ähnlich wie die ultraorthodoxen Kräfte, die nun auf so kläglich-dumme
Weise demonstriert haben. Ob dies Einsicht oder Taktik ist, muss sich
bei Ariel erst zeigen. Fest steht: Die Mehrheit der liberalen
Israelis darf den Ultraorthodoxen nicht nachgeben, die etwa eine
Geschlechtertrennung in Bussen fordern. Tel Aviv ist weder Teheran
noch Riad.
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Datum: 11.01.2012 - 22:00 Uhr
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