Südwest Presse: Kommentar zu Griechenland
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Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gegenüber Yen und
Dollar ist gewachsen. Länder und Menschen der Währungsunion sind
enger zusammengerückt. Die Preise entwickeln sich stabiler als in
D-Mark-Zeiten. Gut, dass es den Euro gibt. Gleichzeitig aber wächst
zehn Jahre nach seiner Einführung als Bargeld die bittere Erkenntnis,
dass eine gemeinsame Währung allein nicht taugt zur Friedensfestigung
Europas. In Berlin und Brüssel steigt der Druck auf Griechenland. Der
deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble warnte vor der nächtlichen
Abstimmung im griechischen Parlament vor einem Fass ohne Boden.
"Deswegen müssen die Griechen endlich den Boden einziehen. Dann
können wir auch etwas reintun." In Athen brennen derweil deutsche
Fahnen, die Wut auf Europa als Zuchtmeister wächst, und es schwindet
die Hoffnung, neue Hilfsmilliarden oder noch mehr Sparpakete könnten
Griechenland auf Dauer vor der Pleite retten. Es ist wirklich
traurig. Die meisten Griechen haben ihr Leben lang hart gearbeitet.
Die Stigmatisierung als Schmarotzer haben sie nicht verdient. Im
Gegenteil gebührt ihnen unser Respekt als liebenswerte Menschen,
großzügige Gastgeber und Freunde. Eine Gemeinschaftswährung
allerdings erzwingt ganz systematisch einen zumindest ungefähren
Gleichlauf bei Wettbewerbsfähigkeit und Kostenentwicklung, bei
Steuern und Verwaltung. Griechenland ist davon weit entfernt. Zu
weit. Das war schon so, als seine Politiker den Euro-Zugang
erschlichen hatten und Brüssel nicht so genau hinschauen mochte.
Jetzt rächt sich das.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
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Datum: 12.02.2012 - 19:57 Uhr
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