Von UFOs und UREs
Unter dem Oberbegriff der Grenzwissenschaft werden regelmässig Bücher über Parapsychologie, SETI, Kryptozoologie und alternative Heilverfahren veröffentlicht. Die Flut an Literatur über grenzwissenschaftliche Themen, also Themen, welche sich an der Grenze wissenschaftlicher Überprüfbarkeit befinden, bringt neben wichtigen Denkanstössen jedoch auch unhaltbare oder gefährliche Theorien mit sich.
Um die wichtigsten grenzwissenschaftlichen Theorien und Bücher einzuordnen und zu überprüfen, wurde vor zwei Jahren eine freie Enzyklopädie für Grenzwissenschaften eingerichtet.
Aufgrund der Beschäftigung dieser, meist durchaus ernsthaften, Wissenschaftszweigen mit Telepathen, Ausserirdischen, Bigfoot und Geistern, welche hypothetisch vorausgesetzt und mit aussergewöhnlichen Methoden erforscht werden, ziehen die Grenzwissenschaften jedoch auch Scharlatane, Witzbolde und Bauernfänger magisch an. Aussagen ersnsthafter Wissenschaftler über die hypothetischen Lebensräume und Lebensgewohnheiten unentdeckter Tiere werden missbraucht, um Fälschungen dieser Tiere herzustellen und zu verkaufen (wie jüngst im Fall von Bigfoot geschehen). Theoretische Überlegungen zu den Wirkungsweisen von Phänomenen wie Telepathie oder Telekinese, welche noch nicht nachgewiesen wurden, werden von ruchlosen Geschäftsleuten dazu missbraucht, sich selber diese Fähigkeiten anzudichten, um Leute zu betrügen. Auch auf SETI-Theorien werden Bauernfängereien aufgebaut, indem Kontakte zu UFOs konstatiert werden, welche die Menschheit bereichern wollen, wenn man sich einer bestimmten Gruppe anschliesst und sie finanziell unterstützt.
Vor allem Betrügereien, welche auf parapsychologischen, kryptozoologischen und SETI-Theroien aufbauen erfüllen dabei oftmals den Tatbestand eines Unsichtbaren Rosaroten Einhorns. Unsichtbare Rosarote Einhörner (URE) sind Dinge, welche per Definition nicht nachweisbar sind, sich nicht beobachten oder vorführen lassen, jedoch nicht widerlegt werden können. Allein die Tatsache, dass niemand das URE je gesehen hat, ist Beweis für seine Unsichtbarkeit. Beweis für seine rosarote Frabe ist, dass niemand nachweisen kann, dass es grün ist. Und Beweis für sein Horn ist die Zeugenaussage nichtexistenter Zeugen.
Damit ist das URE eine Metapher für sämtliche Behauptungen, welche sich auf Fakten beziehen, die nicht messbar sind und deren Ausmass sich alleine daran zeigen lässt, was Zeugen behaupten und niemand widerlegen kann.
Um diese unsichtbaren rosaroten Einhörner zu jagen wurde im Mai 2007 eine freie Enzyklopädie für grenzwissenschaftliche Themen gegründet. Anders als EsoWatch, welche ebenfalls bereits seit Jahren einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung von Betrügereien im esoterischen und grenzwissenschaftlichen Bereich leistet, sollte GreWiki jedoch nie als Pranger für Betrüger dienen. Die Enzyklopädie spezialisiert sich stattdessen auf die richtige Darstellung grenzwissenschaftlicher Theorien, um ihren Missbrauch einzudämmen. Den Autoren ist dabei besonders wichtig, die Bedeutung von Forschung am Rande der aktuellen wissenschaftlichen Paradigmen darzustellen und die Ergebnisse dieser Forschung zu präsentieren. Diesem Zweck hat sich auch das zugehörige Forum verschrieben.
"Unsichtbare Rosarote Einhörner haben in den letzten Jahren stark zugenommen", beschreibt M.Wettstein, einer der Mitautoren, die Bedeutung der GreWiki, "Ihre Häufigkeit lässt darauf schliessen, dass viele Menschen durch das Angebot an wissenschaftlichem Entertainment und die mangelnde Transparenz des wissenschaftlichen Systems nicht mehr in der Lage sind, zwischen Phantasie und Wissenschaft zu unterscheiden." Um diesen Menschen gesicherte und verlässliche Information mit weiterführenden Quellen zu geben, arbeitet das Team von GreWiki und Grenzwissen.de nun seit 2 Jahren intensiv an ihrem unkommerziellen Projekt.
"Als nächstes ist ein besonderes Grossprojekt geplant", verrät Wettstein auf Anfrage, "Es handelt sich dabei um eine umgfangreiche Informationskampagne, welche den Stand der AIDS-Forschung verständlich und sauber darlegt." Die Informationen über diese Krankheit sind heute zwar vorhanden, doch man benötigt ein gutes medizinisches Grundwissen, um die Fachzeitschriften zu verstehen. Dies hat für besonders gefährliche UREs gesorgt, mit welchen Menschen um ihr Geld und ihre Gesundheit gebracht werden. Wettstein: "Es werden bespielsweise Parasiten postuliert welche AIDS und Krebs auslösen und nur mit speziellen, nicht zugelassenen, Medikamenten oder gefährlichen Therapien entfernt werden können. Natürlich gegen hohes Honorar an die selbsternannten Heiler." Auch eine generelle AIDS-Kritik macht sich in einschlägigen Internetforen breit, welche die Existenz und Pathogenizität des HI-Virus bestreiten und betroffenen zur Absetzung der medizinischen Behandlung raten.
Die Jagd auf Unsichtbare Rosarote Einhörner ist damit nicht nur als akademische Freizeitbeschäftigung, sondern auch als Dienst an Internetusern zu verstehen, welche durch die gelebte Meinungs- und Informationsfreiheit im WorldWideWeb von gefährlichen und teilweise betrügerischen Informationen regelrecht überflutet werden.Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
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GreWiki und Grenzwissenschaft.de sind unkommerzielle und freie Online-Medien, welche von einem kleinen Team an unternehmerisch nicht gebundenen Autoren ehrenamtlich geführt werden.
Martin Wettstein
info(at)tarlanc.ch
(0041) 79 567 84 77
Datum: 03.09.2008 - 19:20 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 57785
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Martin Wettstein
Telefon: (0041) 79 567 84 77
Kategorie:
Vermischtes
Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 03.09.2008
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