Religiösen Hass per SMS bekämpfen!
Anzahl und Intensität religiöser Konflikte nehmen weltweit zu. Wie lassen sie sich überwinden?
ID: 602091
Zweiten Weltkriegs hat Religion eine zentrale Rolle gespielt; Anzahl
und Intensität dieser religiösen Konflikte nehmen zu. Wie das Magazin
GEO in seiner aktuellen Titelgeschichte "Wie gefährlich ist
Religion?" berichtet, haben Politologen von der Universität
Heidelberg ein "Konfliktbarometer" entwickelt, um explosive
Situationen rechtzeitig zu erkennen und ein Frühwarnsystem für
Hilfsorganisationen zu bieten. Ein Beispiel bot das abgelegene Dorf
Gornja Maoca in Bosnien, wo die Situation im Jahr 2010 zu eskalieren
drohte: Wahhabitische Extremisten hatten begonnen, Waffen zu horten
und nach Scharia-Recht zu urteilen.
Die Heidelberger Initiative ist ein einzigartiges Projekt:
Studierende, Doktoranden und Promovierte dokumentieren ehrenamtlich
die Entwicklung in Krisenregionen. Beteiligt sind aktuell 130
Autoren. 45.000 von Hand codierte Meldungen vom gewaltlosen Disput
(Eskalationsstufe 1) bis zum handfesten Krieg (Stufe 5) sind bisher
in die Konfliktdatenbank CONIS eingegangen. Nicolas Schwank, der die
Datenbank in Heidelberg betreut, dämpft gegenüber GEO allerdings zu
hohe Erwartungen: "Die Vorgänge in Ägypten und Tunesien hat kein
Mensch vorhergesehen." Ob in einer konkreten Situation Kopten und
Muslime miteinander oder gegeneinander auf die Straße gingen, könne
kein noch so sorgfältig geführtes Konfliktbarometer prognostizieren.
Was tun, wenn religiöser Hass in Gewalt umschlägt? In einem der
Beiträge für das GEO-Heft berichten der nigerianische Pastor James
Wuye und der muslimische Imam Mohammed Ashafa, wie sie ihre
Todfeindschaft überwunden haben und nun gemeinsam als Friedensstifter
in Kaduna arbeiten, einem Brennpunkt der Gewalt in Nigeria, die
allein in ihrer Provinz in den letzten Jahren Tausende von
Todesopfern gefordert hat. Die beiden treten jeden Samstag gemeinsam
in einer Sendung im Regionalfernsehen auf, in der Zuschauer direkt
anrufen können: "Da kommt viel Hass, viel Beleidigung; wir versuchen,
einen Heilungsprozess in Gang zu setzen. Unser Slogan heißt: 'Frieden
ist göttlich, predige ihn!'".
Die in GEO von Friedensstiftern empfohlenen Strategien gegen
religiösen Hass sind vielfältig: Nicht die Werte der anderen Seite
ändern wollen, sondern bei praktischen Problemen Brücken bauen. Mit
Fundamentalisten arbeiten, um an die Extremisten heranzukommen! Oder
einfach: Potenziellen Fanatikern friedliche SMS-Botschaften aufs
Handy spielen - was mit geeigneten Koransversen und friedlicher Lyrik
in Pakistan gute Erfolge erzielt haben soll.
Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich,
hat 162 Seiten und kostet 6,60 Euro. Das Konfliktbarometer ist per
Download erhältlich: http://www.hiik.de/de/konfliktbarometer/
Unter www.geo.de/presse-download finden Sie das aktuelle Heftcover
zum Download.
Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Kommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
E-Mail pelikan.maike@geo.de
Internet www.geo.de
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Datum: 23.03.2012 - 10:05 Uhr
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