Internetnutzung verstärkt soziale Ungleichheit
ID: 606315
Wissenschaftler weisen anhand der ACTA 2008 Ausweitung der digitalen Kluft nach | Aktuelle Studienergebnisse in der Fachzeitschrift Publizistik erschienen

(firmenpresse) - Berlin | Heidelberg | Wiesbaden, 29.03.2012. Wer über wenig Kapital im Sinn von Bildung verfügt, kann weniger Internet-Wissen sammeln. Da sich dieses so genannte kulturelle Kapital aber direkt auf die soziale Position eines Menschen auswirkt, verstärkt die Internetnutzung die soziale Ungleichheit in beide Richtungen. Diese Gesetzmäßigkeit beweisen Wissenschaftler der Universitäten Duisburg-Essen und München durch die Analyse der Allensbacher Computer- und Technik-Analyse (ACTA) 2008. Die Ergebnisse der Studie sind soeben in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Publizistik von Springer VS erschienen.
Basierend auf der Habitus-Kapital-Theorie von Bourdieu haben die Forscher den repräsentativen Datensatz der ACTA 2008 ausgewertet. Obwohl danach 75 Prozent der Deutschen Onliner sind, wird das Internet keineswegs einheitlich genutzt. Bekannte und bereits erforschte Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter und Bildung tragen auch weiterhin zur "digitalen Spaltung" bei. Gleichzeitig kommen die Experten aber zu dem Ergebnis, dass die Position im Internetraum immer stärker davon beeinflusst wird, ob man das Internet für den Beruf benötigt.
Da insgesamt eine Bevölkerungsgruppe stärker von der Internetnutzung profitiert als andere, sind Gleichheit und Gerechtigkeit bedroht. Die immer größer werdende Zahl der Digital Natives tut der Entwicklung einer doppelten Spiralwirkung dabei keinen Abbruch: Personen mit hoher Bildung und hohem sozial-wirtschaftlichen Status sammeln im Internet mehr kulturelles Kapital und verbessern so ihre soziale Position (Aufwärtsspirale). Gefährlich wird dieser Prozess für Personen mit niedriger Formalbildung und prekärer sozio-ökonomischer Ausgangslage: Solche Menschen sammeln im Internet weniger kulturelles Kapital, wodurch das Gesamtkapitalbudget und die soziale Position sinken (Abwärtsspirale).
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