Remmel fordert Transparenz und neue Spielregeln für Banken und Versicherer - 'Gute Beratung statt hohe Provisionen'
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Remmel fordert Transparenz und neue Spielregeln für Banken und Versicherer - "Gute Beratung statt hohe Provisionen"
- Verbraucherinnen und Verbraucher berichten über Abzocke mit der Altersvorsorge, Dispo-Krediten und Angeboten auf dem grauen Kapitalmarkt
- Wirtschaft an den Kosten des Verbraucherschutzes beteiligen
- Minister startet Tour: 1. Station Düsseldorf zu falscher Beratung bei Kreditaufnahme
In der Düsseldorfer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW schilderte der Sohn eines Betroffenen dem Minister einen Fall, so wie die unabhängigen Finanzberater und -beraterinnen es vor Ort regelmäßig erleben: Sein Vater, ein 80-jähriger Rentner mit einem sehr kleinen monatlichen Einkommen, benötigte einen Kredit von 7.000 Euro. Sein Kreditinstitut empfahl ihm aber die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 40.000 Euro sowie den Abschluss einer Rentenversicherung. Die Belastung ist so hoch, dass der Rentner den Kredit aus seinem Einkommen nicht zurückzahlen kann. "Die Finanzberatung ist für den Rentner zu einem finanziellen Fiasko geworden. Nicht die Taschen des ratsuchenden Rentners, sondern die von Bank und Beratern sollten gefüllt werden", erklärt Remmel.
Verbraucherschutzminister Johannes Remmel fordert strengere gesetzliche Vorgaben für Beraterinnen und Berater. "Der Schlüssel für eine bessere Finanzberatung ist die Eindämmung der provisionsorientierten Beratung. Bundesministerin Aigner hat zwar angekündigt, ein gesetzliches Berufsbild für die unabhängige Beratung zu schaffen. Es fehlen aber nach wie vor klare gesetzliche Spielregeln. Wieder einmal sind Pläne von Ministerin Aigner auf der Strecke geblieben. Und darunter leiden müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher." NRW hat sich im Bundesrat für eine Verschärfung der Regelungen in der geplanten Finanzanlagenvermittlerverordnung eingesetzt und gefordert, dass erhaltene Provisionen umfassend offen gelegt werden müssen. "Wir brauchen Transparenz bei den Provisionen, dann können die Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen, warum ihnen welche Produkte angeboten werden."
Neben neuen Spielregeln für die Finanzberatung setzt sich Minister Remmel für eine Stärkung der unabhängigen Beratung durch die Verbraucherzentralen ein. "Die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW sind für mich Garant für eine wirklich unabhängige Beratung in Finanzfragen. Deshalb haben wir im Jahr 2011 in Nordrhein-Westfalen die institutionelle Förderung der Verbraucherzentrale um eine Millionen Euro erhöht", so Remmel. Private Vermögensbildung benötigt neben einer stärkeren Finanzaufsicht ein dichtes Netz anbieterunabhängiger Finanzberatung, damit sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Vorfeld von Entscheidungen ein besseres Bild von der individuell richtigen Strategie zur Vermögensbildung und privaten Altersvorsorge machen zu können. "Wir begrüßen, dass das Landesverbraucherministerium hierbei ebenfalls dringenden Handlungsbedarf sieht und unseren Ausbau an neutralen Honorarberatungen unterstützt", so Müller. Und der Bedarf an unabhängiger Beratung steigt, wie die Statistik der Verbraucherzentrale NRW zeigt.
Minister Remmel fordert eine bessere Finanzausstattung der Verbraucherberatung: "Um dauerhaft eine starke und unabhängige Verbraucherberatung zu garantieren, müssen wir die Wirtschaft an der Finanzierung beteiligen." Ein Rechtsgutachten im Auftrag des NRW-Verbraucherschutzministeriums zeigt, dass Bußgelder, die das Bundeskartellamt verhängt, auch in die Verbraucherberatung fließen können. Würde man 20 Prozent von den jährlich schätzungsweise 200 Millionen Euro Bußgelder abschöpfen, könnten 40 Millionen Euro zur Unterstützung der Verbraucherarbeit an Verbraucherorganisationen fließen.
Verbraucherschutzminister Johannes Remmel wird seine Tour in den kommenden Wochen fortsetzen und sich bei mehreren Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW über die Probleme mit Beratung und Finanzdienstleistungen informieren.
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Datum: 18.04.2012 - 13:45 Uhr
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