Gabriele Sons als Arbeitsdirektorin von ThyssenKrupp im Gespräch: Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall soll den jetzigen Arbeitsdirektor Ralph Labonte spätestens 2014 ablösen
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Industriegüterkonzern ThyssenKrupp wird künftig aller Voraussicht
nach eine Frau das Personalressort führen. Nach Informationen des
Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 5/2012, EVT 19. April) soll
Gabriele Sons erstes weibliches Mitglied des Vorstandes werden. Als
Arbeitsdirektorin würde die 51-Jährige Hauptgeschäftsführerin des
Arbeitgeberverbands Gesamtmetall auf Ralph Labonte, 58, folgen. Zwar
wurde Labontes Vertrag jüngst bis September 2013 verlängert, da er
aber im kommenden Jahr die Altersgrenze von 60 Jahren erreicht, werde
eine Weiterbeschäftigung dann neu geprüft, heißt es. Beobachter
rechnen daher damit, dass Sons spätestens 2014 Labonte ablöst.
Formale Beschlüsse zu der Personalie seien zwar noch nicht gefasst.
Sie wurde aber mit führenden Gewerkschaftern, darunter auch Labonte,
abgesprochen.
Dass es eine Frau in den Vorstand des männlich geprägten
Ruhrkonzerns schafft, wäre eine Sensation. In den ersten vier
Führungsebenen liegt der Frauenanteil bei gerade einmal sechs
Prozent. ThyssenKrupp verpflichtete sich wie die meisten
DAX-Mitglieder im vorigen Herbst auf Druck der Bundesregierung dazu,
den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Ziel ist es,
2020 in Deutschland auf 15 Prozent zu kommen. Mit Sons' Bestellung
wäre im Vorstand eine Quote von gut 16 Prozent erreicht.
Bemerkenswert ist auch ein zweiter Aspekt der Personalie. Durch
Sons' Berufung verlöre die IG Metall bei ThyssenKrupp an Einfluss.
Die Gewerkschaft hat in Essen bei wichtigen Entscheidungen
traditionell ein Wort mitzureden. Dazu zählt auch die Bestellung des
Konzern¬arbeitsdirektors. Gestandene Gewerkschafter wie Amtsinhaber
Labonte hatten stets die besten Chancen. Dass Aufsichtsratschef
Gerhard Cromme es wagt, mit der Personalie Sons ThyssenKrupp ein
Stück weit von der IG Metall abzurücken, werten Insider nach
'Capital'-Informationen als Beleg für die äußerst belastbaren
Beziehungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaft.
Pressekontakt:
Christian Baulig, Chefredaktion 'Capital',
Tel. 040/3703-8346, E-Mail: baulig.christian@guj.de
www.capital.de
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Datum: 18.04.2012 - 15:30 Uhr
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