Amazon KDP stellt eBooks wegen Tippfehler kalt
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Amazon KDP (Kindle Direct Publishing) macht die Veröffentlichung von eBooks rückgängig, wenn Kunden falsche Buchstaben und Fehler im Inhaltsverzeichnis melden
"Bei einer Qualitätsüberprüfung Ihres Titels fanden wir, die folgende Probleme: Inhalt fehlt im Buch. Es gibt Tippfehler in Ihrem Buch. Deshalb wurde die Veröffentlichung rückgängig gemacht. Bitte nehmen Sie die notwendigen Änderungen vor und übermitteln Sie den Titel erneut." [sic!]
Hieraus hätte man schließen müssen, dass das Buch gar keinen Inhalt hat - und dennoch Tippfehler!? Um diesem Unsinn auf den Grund zu gehen, wurde nachgefragt, um welche Fehler es sich konkret handele. Hier die Antwort von Amazon KDP:
"In dem Inhaltsverzeichnis zu Beginn des Buches (Kindle location 8) sind mehr Kapitel enthalten als in dem Inhaltsverzeichnis am Ende (Kindle location 4504). (...) Desweiteren wurde auf Kindle location 4504 ein Tippfehler festgestellt. "TOUZU YIGING" müsste"TOUZI YIGING" lauten. Daher würden wir Sie bitten, dies in Ihrem Buch zu korrigieren."
Ein doppeltes Inhaltsverzeichnis ist zweifellos überflüssig, wenn jedoch am Anfang eines eBooks ein vollständiges steht, könnte man das zweite am Ende so übersehen wie die Werbung, die einen zuweilen auf den letzten Seiten eines Printtitels stört; zumal niemand zu einem Inhaltsverzeichnis verpflichtet ist. Wirklich grotesk wird die Angelegenheit aber, wenn Amazon sich als Korrekturleser mit sinologischem Background gebärdet. Das wäre gerade so, wie wenn der Drucker oder der Vertrieb eines Buches dem Verleger Vorschriften bezüglich eines Textes machen wollte. Ein solch irrsinniges Vorgehen, Kunden, die sich nicht an den Verlag, sondern an Amazon wenden, die Möglichkeit einzuräumen, einen Titel zumindest vorläufig der Veröffentlichung zu entziehen, dürfte schon bald rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Nach allem, was man über Jeff Bezos, den Gründer von Amazon, weiß, ist diese Erbsenzählerei im Amazon Kindle-Programm das Gegenteil von jenem gesunden Pragmatismus, der Bezos bisher auszeichnete. Jeder Verlag freut sich über Hinweise auf Fehler und wird selbst entscheiden, in welchem Umfang eine Korrektur vonnöten und rentabel ist. Die Deutungshoheit über das Buch, auch über das eBook, gebührt jedoch Autor und Verlag. Dies gilt, im Rahmen geltenden Rechtes, auch für die (Text-)Gestaltung. Gerade einem US-Amerikaner dürfte klar sein, dass "Freedom of speech" und "Freedom of expression" immer auch das Recht auf Fehler beinhalten.
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Der Angkor Verlag publiziert seit dem Jahr 2000 in erster Linie Bücher aus dem asiatischen Kulturkreis und Zen-Buddhismus. Seit 2010 erscheint die "Edition Nippon" mit japanischer Literatur.
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Datum: 03.05.2012 - 13:40 Uhr
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