Bundesarbeitsministerin im Interview: Arbeitssicherheit macht die Bauwirtschaft für junge und ältere Beschäftigte attraktiver
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desto länger können ältere Beschäftigte in Ihrem Job bleiben und
desto attraktiver werden Bauberufe für junge Menschen". Das sagte
Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen in einem Interview
mit "BG BAU aktuell", dem soeben erschienenen Unternehmermagazin der
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU). Deshalb sollten alle
am Bau Beteiligten, wie Architekten und Bauleiter, schon im
vornhinein mit Umsicht und Weitblick dafür sorgen, dass es auf dem
Bau sicher zugeht.
Auf Baustellen herrschen besondere Bedingungen: Viele Menschen vom
Bauherren über die Planer, Bauleiter bis zum Handwerker arbeiten dort
Hand in Hand. Wenn einer der Beteiligten in dieser Kette einen Fehler
macht, können nicht nur die wirtschaftlichen, sondern insbesondere
auch die gesundheitlichen Folgen für andere verheerend sein, stellte
von der Leyen fest: "Die Gefahren bekommt man nur in den Griff, wenn
alle in der Kette das Thema Sicherheit gleich ernst nehmen." Wichtig
sei, dass sich alle Beteiligten zu jeder Zeit ihrer Verantwortung
bewusst seien und ihren Teil beitragen. Einen wichtigen Stellenwert
habe daher die Kooperation aller Partner in der Bauwirtschaft, so die
Ministerin. Mit den Praxishilfen, Netzwerken und Modellprojekten der
Initiative Neue Qualität des Bauens - INQA-Bauen - werden alle am Bau
Beteiligten hierin unterstützt.
INQA-Bauen ist eine nationale Initiative der Bauwirtschaft mit
über 120 Partnern, die auf freiwilliger Basis mitarbeiten. Alle
wichtigen Akteure der Baubranche sind über INQA-Bauen miteinander
vernetzt, tauschen sich über diese Plattform aus und entwickeln
gemeinsam praxistaugliche Handlungshilfen. Diese stellen dann
unabhängige, branchenweite Qualitätsstandards dar. Im Internet können
sich die Unternehmer informieren. So ermöglicht INQA-Bauen den
Betrieben, zum Beispiel mit seinem Instrument CASA-Bauen, die
Organisation einer Baustelle systematisch zu planen. Hier gehe es
darum, voneinander zu lernen und guten Ideen eine Plattform zu geben,
sagte von der Leyen.
Wie wichtig es dabei ist, Baustellenarbeitsplätze für junge
Menschen auch durch einen guten Arbeitsschutz attraktiver zu machen
werde laut BG BAU vor dem Hintergrund des demographischen Wandels
deutlich: Nach einer Unternehmensabfrage des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages beklagen schon heute 63 Prozent der Befragten
einen Fachkräftemangel im Baugewerbe. Dieses Problem wird
voraussichtlich nicht geringer werden.
Zudem wird der demographische Wandel den Unternehmen zunehmend vor
Augen führen, dass auf Grund des drohenden Mangels an Fachkräften
künftig auch am Bau mehr ältere Menschen beschäftigt sein werden als
heute. Dies bedeutet, dass auch neue Ideen gefragt sind, um die
Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten unter den bautypischen
Arbeitsbedingungen wie Wind und Wetter, ungünstige Körperhaltungen
oder Arbeiten in großen Höhen auch für eine längere Tätigkeit im
Baubereich altersgerecht zu erhalten, so die BG BAU. Arbeiten an
ständig wechselnden Einsatzorten, bei Lärm, Staub und das Heben und
Tragen schwerer Lasten strapazieren außerdem die Gesundheit.
Die Grundlagen für Übergewicht, Bluthochdruck, chronische
Bronchitis wie auch für Rückenschmerzen und Gelenkbeschwerden
entstehen durchschnittlich ab dem 30. Lebensjahr. Um die
Zukunftsperspektiven der älteren Beschäftigten am Bau zu verbessern,
brauchen Unternehmer und Beschäftigte häufig Unterstützung.
Erforderliche Maßnahmen ergeben sich zwar in der Theorie aus den
Bestimmungen des Arbeitssicherheitsgesetztes (ASIG). Bei der
Umsetzung der Maßnahmen in allen Fragen des Gesundheitsschutzes
bieten die Betriebsärzte ihre Beratung an. Diese sind für den größten
Teil der Bauunternehmen im Arbeitsmedizinisch-Sicherheitstechnischen
Dienst (ASD der BG BAU) zusammengeschlossen. Aufgrund ihrer
langjährigen baufachspezifischen Erfahrung erkennen sie, wann welche
Maßnahmen zu ergreifen sind und geben die richtigen Tipps. Weitere
Informationen unter www.bgbau.de > ASD der BG BAU;
www.inqua-bauen.de, www.casa-bauen.de.
Pressekontakt:
Thomas Lucks
Telefon: 069/4705-824
thomas.lucks@bgbau.de
Joachim Förster
Telefon: 030/85781-518
joachim.förster@bgbau.de
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Datum: 23.05.2012 - 09:15 Uhr
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