Neue OZ: Kommentar zu International / Justiz / Taylor
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Von Charles Taylor heißt es, er habe sich als Prediger bei den
Baptisten auf den Boden gelegt und Gott um Vergebung seiner Sünden
gebeten. Dafür wird Liberias Ex-Diktator bald sehr viel Zeit in einer
britischen Gefängniszelle haben. Denn nach irdischen Maßstäben konnte
er nicht auf Gnade hoffen, das UN-Sondertribunal für Sierra Leone hat
ihn zu fünf Jahrzehnten Haftstrafe verurteilt. Der Richterspruch von
Richard Lussick verdient ein großes Kompliment, weil das erste
internationale Urteil gegen einen afrikanischen Staatschef Taylors
Opfern Gerechtigkeit vermittelt und dem Verhalten des 64-Jährigen vor
Gericht gerecht wird.
Als Präsident mimte Taylor den Staatsmann, doch er handelte wie
ein Schwerstverbrecher. Der Mann war ein Profiteur der übelsten
Sorte: Um sich mit Diamanten zu bereichern, versorgte er die
berüchtigten RUF-Rebellen im Nachbarland Sierra Leone mit Waffen und
Munition. In Taylors Name machten die Handlanger des Warlords aus
Kindern Soldaten, vergewaltigten Frauen, verstümmelten Männer. Selbst
in der Kategorie Verbrechen gegen die Menschlichkeit zählen diese
Taten zu den schlimmsten.
Völlig angemessen sind die 50 Jahre Haft für Taylor auch mit Blick
auf den Prozess. Mildernde Umstände kommen für den Despoten nicht
infrage, da er zu keinem Zeitpunkt Verantwortung übernahm, geschweige
denn Reue zeigte. Taylor wird nie wieder ein freier Mann sein, welch
kraftvolle Botschaft für Afrika und die internationale Justiz!
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Datum: 30.05.2012 - 22:00 Uhr
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