Neue OZ: Kommentar zu Japan / Atom
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Obwohl immer mehr Japaner laut Umfragen Atomkraft ablehnen,
beschließt die Regierung, Meiler wieder hochzufahren. Offenbar wähnt
sich Premierminister Yoshihiko Noda in Sicherheit. Das überrascht
allerdings nicht.
Anders als von Atomkraftgegnern weltweit erhofft, hat die Havarie
von Fukushima nicht zu einer starken Anti-Atom-Bewegung in Japan
geführt. Alle Umfragen helfen nicht, wenn nur wenige Menschen bereit
sind, für ihre Überzeugungen auf die Straße zu gehen oder sich
politisch zu organisieren.
So aber können die Vertreter der beiden großen Parteien DP und LDP
gelassen auf Atomkurs bleiben. Das Restrisiko, das die Nutzung von
Kernenergie immer mit sich bringt, schreckt sie nicht ab. Lieber
verfolgen sie kurzfristige Wahlziele. Dazu gehört, die lahmende
Konjunktur im Land anzukurbeln.
Seit dem Platzen der Immobilienblase in den 1990er-Jahren geht es
Japan schlecht. Gerade zieht die Konjunktur etwas an. Diese
Entwicklung will Noda durch mögliche Stromausfälle infolge eines
Atomausstiegs nicht gefährden. Die Anti-Atom-Proteste müssten
wesentlich stärker sein, damit er das riskiert.
Das wahrscheinlichste Szenario lautet: Japan wird seine
Atomstromquote auf Dauer deutlich reduzieren. Vollständig wird das
Land aber nicht auf Kernkraft verzichten. Dazu bleibt die Technik in
der Bevölkerung zu stark mit Fortschritt verbunden, anders als vor
allem in Deutschland.
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Datum: 17.06.2012 - 22:00 Uhr
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