Hipp täuscht schon wieder - Ernährungsexperten wehren sich gegen verfälschte Wiedergabe wissenschaftlicher Empfehlungen durch den Babynahrungshersteller
ID: 663670
Werbelüge des Jahres als ungerechtfertigt abgelehnt - heute schon ist
der Babynahrungshersteller beim abermaligen Schwindeln ertappt
worden. Die Ernährungsexperten des von der Bundesregierung
geförderten "aid Infodienstes" wehren sich gegen die verfälschte
Wiedergabe ihrer wissenschaftlichen Ernährungsempfehlungen durch das
Unternehmen.
foodwatch hatte Hipp gestern den Goldenen Windbeutel als Preis für
die Werbelüge des Jahres für seine zuckerhaltigen Instant-Früchtetees
verliehen. Diese werden als geeignet für Kleinkinder ab dem 12. Monat
vermarktet, obwohl Ernährungsexperten für so kleine Kinder zu
ungesüßten Getränken raten. In einer Presseerklärung hatte sich Hipp
gegen die Vorwürfe verwahrt und argumentiert, dass die Produkte nur
so viel Zucker wie Apfelsaftschorle (Saft und Wasser im Verhältnis
1:2) enthielten und Hipp sich an den Empfehlungen des aid
Infodienstes orientiere. Heute verwahrte sich der von der
Bundesregierung geförderte Verein gegen diese Vereinnahmung in Form
einer Presseerklärung unter dem Titel: "Hipp-Zuckergranulat-Tees sind
keine Apfelschorle: aid-Empfehlungen falsch ausgelegt". Wörtlich
heißt es darin: "Hipp argumentiert, dass seine Zuckergranulat-Tees
mit nur 3,8 % Zucker einer Apfelsaft-Schorle entsprechen. Der aid
betont jedoch, dass Zuckergranulat-Tees keinesfalls mit einer selbst
zubereiteten Fruchtsaftschorle zu vergleichen sind, da die Schorle
keinen zugesetzten Zucker enthält. (...) Beide Getränke liefern
ähnliche Mengen Zucker, der Fruchtsaft enthält jedoch keinen
zugesetzten Zucker, dafür wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine und
Mineralstoffe. Zudem ist der Fruchtsaft aufgrund der Energiemenge mit
viel Wasser verdünnt als Durstlöscher für Kleinkinder geeignet." Hipp
dagegen schrieb in seiner Pressemitteilung tatsachenwidrig: "Als
Leitlinie für die Zusammensetzung der Tees hat Hipp sich an den
Empfehlungen des aid Infodienstes, Bonn 'Das beste Essen für
Kleinkinder' orientiert."
"Eine Hipp-Sprecherin hat bei der Verleihung des Goldenen
Windbeutels gesagt, es liege Hipp fern, die Verbraucher zu täuschen.
Wer soll das noch glauben, wenn das Unternehmen wissenschaftliche
Empfehlungen in ihr Gegenteil verdreht, um seine ungeeigneten
Zucker-Tees zu rechtfertigen?", kritisierte Oliver Huizinga von
foodwatch.
Bei der Internetwahl zum Goldenen Windbeutel 2012 war mit rund 34
Prozent der größte Anteil von insgesamt fast 130.000 Stimmen auf die
Instant-Tees von Hipp entfallen.
Link:
Ergebnisse der Wahl zum Goldenen Windbeutel: www.abgespeist.de
Redaktioneller Hinweis:
Presseerklärung des aid Infodienstes:
www.aid.de/presse/aktuell.php?mode=beitrag&id=5835
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 290
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.06.2012 - 15:47 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 663670
Anzahl Zeichen: 3261
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Berlin
Kategorie:
Nahrung- und Genussmittel
Diese Pressemitteilung wurde bisher 373 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Hipp täuscht schon wieder - Ernährungsexperten wehren sich gegen verfälschte Wiedergabe wissenschaftlicher Empfehlungen durch den Babynahrungshersteller"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
foodwatch e.V. (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).