Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Bünting
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Der Druck ist groß, die Konkurrenz hoch: Kaum eine Branche muss so
auf die Kosten achten wie der Einzelhandel. Kein Wunder, dass mit den
Personaletats einer der größten Ausgabeposten ständig auf dem
Prüfstand steht, und Firmen auf diesem Feld auch an Grenzen gehen.
Aber das, was Bünting macht, ist bei vielen Unternehmen üblich und
nicht verboten. So verhält es sich oft mit vermeintlichen
Missständen, die Verdi plakativ anprangert. Warum geht die
Gewerkschaft diesen Weg? Ganz einfach: Ihr fehlt die Möglichkeit, von
innen heraus zu handeln. Die Zahl der gewerkschaftlich organisierten
Supermarkt-Mitarbeiter ist zu gering, um Arbeitsniederlegungen zu
organisieren. Daher wird von außen Druck gemacht. Diese Strategie
muss genau so kritisch hinterfragt werden wie die Personalpolitik im
Einzelhandel.
Deutlich wird im vorliegenden Fall allerdings: Wenn Bünting
speziell ungelernte Mini-Jobber anstellt, werden diese kaum gegen
ihre Arbeitsbedingungen protestieren. Schließlich sind sie auf das
geringe Einkommen angewiesen. Und prekäre Arbeitsverhältnisse sind
allgemein akzeptiert: bei den Jobsuchenden selbst, bei den
preisbewussten Kunden und bei den Arbeitgebern erst recht. Verdi
kämpft gegen Windmühlen. Aber der Kampf zeigt, dass das von
Politikern gepriesene Jobwunder so makellos nicht ist.
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Datum: 09.07.2012 - 22:00 Uhr
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