"Beutekunst auf vier Rädern": Juristen raten beim Kauf eines Oldtimers zur sorgfältigen Prüfung der Besitzverhältnisse
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möchte, muss sich nicht nur vor Fälschungen hüten, sondern auch vor
ungeklärten Besitzverhältnissen. "Polemisch gesagt gibt es bei jedem
Horch, Maybach und Kompressor-Mercedes eine gewisse
Wahrscheinlichkeit, dass das Auto einst gestohlen wurde", meint
Christoph von Berg in einem Interview mit der Zeitschrift
MotorKlassik (www.motor-klassik.de). Der Anwalt aus Leipzig gilt als
führender Experte in Sachen Beutekunst. Er hatte in dem berühmten
Gotha-Fall maßgeblich dabei geholfen, das Gemälde "Maria mit dem
Kinde" nach Deutschland zurückzubringen.
Berg ist sicher, dass im Oldtimerhandel nun ähnliche
Vorsorgemaßnahmen gegen Rückgabeforderungen nötig sind, wie sie die
Kunstszene schon lange kennt: "Der Kunsthandel musste in den 90er
Jahren lernen, dass Fälschungen ebenso wie Kunstwerke mit unsauberer
Historie nicht einfach gehandelt werden können. Man führte die
Provenienzforschung ein. Das muss der Autohandel jetzt lernen", so
Berg weiter.
Diese Einschätzung geht auf einen aktuellen Fall zurück, der im
Frühjahr für Aufregung in der Oldtimer-Szene gesorgt hatte. Der
holländische Sammler Frans van Haren wollte einen in den USA
ersteigerten Mercedes 500 K aus dem Jahr 1935 auf der Essener Techno
Classica im Frühjahr 2012 verkaufen lassen. Forderung: 4,9 Millionen
Euro. Doch statt eines Käufers kam der Gerichtsvollzieher und
beschlagnahmte das Fahrzeug. Der Grund: Die ursprünglichen Besitzer,
die Unternehmerfamilie Prym, macht Ansprüche auf das Fahrzeug
geltend, das amerikanische Besatzungstruppen im Juni 1945 aus einem
Fahrzeugschuppen der Familie gestohlen haben sollen.
Dieser Fall ist zwar ein Novum, muss aber nach Einschätzung des
Anwalts Alexander Martius, der die Familie Prym in diesem Fall
vertritt und die Beschlagnahme erwirkt hatte, kein Einzelfall
bleiben: "Es gibt in Deutschland noch viele Familien, denen
seinerzeit etwas abhanden gekommen ist, das sie längst abgeschrieben
haben. Doch für eine Rückforderung ist es nie zu spät - der Krieg
rechtfertigt nichts."
Das ganze Interview mit Christoph von Berg und Alexander Martius
lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 8/2012 der Zeitschrift
MotorKlassik, die am 11. Juli 2012 in den Handel kommt. MotorKlassik
ist eines der führenden Magazine für klassische Automobile und
erscheint monatlich bei der Motor Presse Stuttgart
(www.motorpresse.de) mit einer Auflage von 74.391 Exemplaren (IVW
I/2012). Der Copypreis beträgt 4,50 Euro.
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Datum: 11.07.2012 - 12:19 Uhr
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