Angestellte Ärzte sorgen für Auseinandersetzung in Bayerns MVZ
Grund für diesen Streit liefern die zeitlichen Obergrenzen im Rahmen der Plausibilitätsprüfung. Um dessen Regelung kümmern sich gerade die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) und der Bundesverband Medizinische Versorgungszentren (BMV).
Der BMVZ vertritt die Auffassung, dass die KVB durch dieses Vorgehen gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoße und kooperative Gemeinschaften mit angestellten Ärzten diskriminiere. Denn die Arbeitszeit der angestellten Ärzte dürfe nicht mit den Prüfzeiten in der Plausibilitätsprüfung gleichgesetzt werden. Gerade angestellte Ärzte hätten vielfach weniger Verwaltungsaufgaben zu erledigen als selbstständige Ärzte, so dass sie sich daher auf das rein Medizinische konzentrieren könnten. Somit sei der Anteil an Patientenzeit deutlich höher als bei freiberuflich tätigen Ärzten. Hinzu komme, dass angestellte Ärzte häufig sehr spezialisiert seien und deshalb die ärztlichen Leistungen zeitlich besonders effektiv erbringen könnten.
Eine weitere Benachteiligung ergebe sich aus den Bürgschaftsforderungen der KVB gegenüber MVZ, die nicht ausschließlich von natürlichen Personen betrieben werden. So verlangt die KVB Bürgschaften in Höhe der fünffachen Summe der üblichen Abschlagszahlungen.
Fazit:
Solange die KVB nicht von ihrer Rechtsauffassung abrückt oder eine rechtskräftige gerichtliche Entscheidung vorliegt, sollte bei angestellten Ärzten im MVZ auf die Einhaltung der Quartalsarbeitszeit geachtet werden, da ansonsten Regresse seitens der KVB drohen. Soweit eine neue Anstellungsgenehmigung beantragt wird, sollte man im Einzelfall prüfen, ob eine höhere Wochenstundenzahl vom Zulassungsausschuss genehmigt werden kann. Allerdings ist bei angestellten Ärzten das Arbeitszeitgesetz zu beachten.
Autorin: Judith Mußelmann, Rechtsanwältin bei Ecovis in RegensburgWeitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Ecovis ist ein Beratungsunternehmen für den Mittelstand und zählt in Deutschland zu den Top 10 der Branche. In den mehr als 130 Büros in Deutschland sowie den über 60 internationalen Partnerkanzleien arbeiten etwa 3.800 Mitarbeiter. Ecovis betreut und berät Familienunternehmen und inhabergeführte Betriebe ebenso wie Freiberufler und Privatpersonen. Um das wirtschaftliche Handeln seiner Mandanten, darunter 20.000 gewerbliche Kunden, zu sichern, bündelt Ecovis die nationale und internationale Fach- und Branchenexpertise aller Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmensberater. Jede Ecovis-Kanzlei kann auf diesen Wissenspool zurückgreifen.
Die ECOVIS Akademie ist zudem Garant für eine fundierte Ausbildung sowie eine kontinuierliche und aktuelle Weiterbildung. Damit ist umfassend gesichert, dass die Mandanten vor Ort persönlich gut beraten werden.
Ulf Hausmann
ECOVIS Europe Ag
Ernst-Reuter-Platz 10
10587 Berlin
Datum: 18.07.2012 - 09:52 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 682586
Anzahl Zeichen: 2745
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Ulf Hausmann
Stadt:
Berlin
Telefon: 03031000857
Kategorie:
Gesundheitswesen - Medizin
Meldungsart: Finanzinformation
Versandart: Veröffentlichung
Diese Pressemitteilung wurde bisher 396 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Angestellte Ärzte sorgen für Auseinandersetzung in Bayerns MVZ"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
ECOVIS Europe AG (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).