Wiegand: "Ich will ins Ziel kommen und lernen" (BILD)
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(ots) -
Sepp Wiegand gilt als eines der größten Talente im deutschen
Rallyesport. Der 21-jährige bestreitet dieses Jahr auf einem Fabia
S2000 im Team SKODA AUTO Deutschland die "Intercontinental Rally
Challenge" (IRC), momentan liegt er dort auf dem vierten Gesamtrang.
An diesem Wochenende greift Wiegand bei der ADAC Deutschland Rallye
(http://www.adac-rallye-deutschland.de/) ins Lenkrad, Fragen an den
Youngster kurz vorm Start:
Das Aufschrieb-Training hat bereits begonnen. Haben Sie so etwas
wie Lampenfieber vor dem WM-Heimspiel?
Sepp Wiegand: Klar, Lampenfieber ist schon dabei. Ich fahre zum
ersten Mal mit einem S2000 im eigenen Land vor so großartiger
Kulisse. Das motiviert natürlich zusätzlich. Außerdem habe ich mit
Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen zwei sehr starke und erfahrene
Team-Kollegen - Andreas kenne ich schon als Konkurrenten aus der IRC,
gegen Sébastien bin ich noch nie gefahren.
Sébastien Ogier ist der Sieger des Vorjahres, wenn auch damals in
einem WRC und nicht in einem S2000. Haben Sie ihn schon mal um einen
Tipp gebeten?
Sepp Wiegand: Noch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass er mir
helfen würde. Beim WM-Lauf in Finnland vor drei Wochen haben sich
unsere Wege zum ersten Mal gekreuzt. Ich war dort mit dem Team von
Volkswagen Motorsport und konnte mir die ganzen Abläufe schon mal
ansehen. Sébastien und ich konnten auch hier schon kurz reden, die
eigentlichen Fragen kommen aber bestimmt erst nach dem Aufschrieb
oder im Shakedown.
2011 sind Sie zum ersten Mal bei der Rallye Deutschland gestartet,
damals allerdings noch mit einem 170 PS starken Fronttriebler. Hilft
diese Erfahrung für den Einsatz im Fabia S2000?
Sepp Wiegand: Was die genaue Streckenkenntnis angeht, schon mal
nicht. Die meisten Prüfungen sind neu oder werden im Vergleich zum
vergangenen Jahr andersherum gefahren. Ich habe aber zumindest eine
Ahnung, wie stark sich die Strecken vom ersten zum zweiten Umlauf
ändern können - Stichwort Dreck vom Cutten in den Kurven. Außerdem
verlangt mein Fabia S2000 mit Allradantrieb einen ganz anderen
Fahrstil, ich kann später bremsen und komme mit viel besserer
Traktion aus den Kurven.
Wie unterscheidet sich Ihre Vorbereitung auf eine Rallye zur IRC
von einem WM-Lauf wie der Rallye Deutschland? Was haben Sie anders
gemacht?
Sepp Wiegand: So gut wie nichts. Ich wollte bewusst wenig ändern,
um mich damit nicht selbst aus der Ruhe zu bringen. Ich fahre dann am
besten, wenn ich meinen Rhythmus finde und den auch beibehalten kann.
Stopp: Etwas war doch anders! Jeder Teilnehmer hat vom Veranstalter
vorab eine DVD bekommen, auf der die Strecken schon mal anzusehen
waren. Aber ohne Aufschrieb-Ansage meines Beifahrers Timo Gottschalk
hilft das nur wenig. Ich kann zwar den Charakter der Prüfungen
ersehen, mehr aber auch nicht. Und alles auswendig lernen, geht
ebenfalls nicht. Viele Kurven sehen einfach zu ähnlich aus - speziell
in den Weinbergen.
Wie sieht Ihr Fitnessprogramm aus? So eine Rallye verlangt
bestimmt eine gute Kondition!
Sepp Wiegand: Egal wo ich bin, gehe ich joggen. Meine Hausstrecke
ist so etwa zehn Kilometer lang. Mittendrin liegt eine kleine Hütte,
in der ich Dinge wie Liegestütze, Rumpfbeuge oder Dehnungsübungen
machen kann. Das sind pro Tag bestimmt etwa zwei Stunden. Außerdem
gehe ich regelmäßig ins Fitnessstudio.
Sie kommen aus dem Endurosport. Was kostet mehr Überwindung - mit
dem Motorrad im Gelände schnell und auf Sicht zu fahren oder im
Rallyeauto dem eigenen Aufschrieb blind zu vertrauen?
Sepp Wiegand: Ich finde den Rallyesport wesentlich
anspruchsvoller. Ich muss meinen eigenen Aufschrieb so machen, dass
ich ihm später auch traue. Und ich muss mich darauf verlassen, dass
mein Co. im richtigen Moment die richtige Passage vorliest. Es sind
ganz einfach mehr Möglichkeiten, einen Fehler zu machen und dann
irgendwo abzufliegen. Und das kann dann auch in einem Rallyeauto
wehtun. Deshalb haben Timo und ich in der bisherigen Saison genau an
diesen Punkten viel gearbeitet.
Gibt es hier Prüfungen, vor denen Sie besonders viel Respekt
haben?
Sepp Wiegand: Ich nehme alle gleich ernst. Die Straßen in den
Weinbergen sind sehr schmal und oft auch rutschig durch den bei Regen
schlammigen Boden. Außerdem wechselt häufig der Rhythmus - von
langsamen Ecken, um die man ohne Handbremse gar nicht herumkommt, bis
hin zu ultraschnellen Abschnitten. Einmal einen Tick zu schnell und
man rutscht gleich den Hang runter. Da bleiben beim Winzer im Herbst
nicht nur ein paar Flaschen leer... Ich bin auch sehr gespannt auf
die langen Prüfungen der Panzerplatte Baumholder. Sie gelten als
reifenmordend und tricky wegen der vielen Hinkelsteine. Ein Fehler
hat da fix irreparable Folgen.
Was ist Ihr persönliches Ziel für die Rallye Deutschland?
Sepp Wiegand: Eine konkrete Platzierung nehme ich mir nicht vor.
Unabhängig von den auch in der IRC für mich jedes Mal wieder neuen
Strecken benutze ich hier ein komplett anderes Fahrwerk und andere
Reifen als in meinem Fabia für die IRC. Daran muss ich mich während
der Rallye erst gewöhnen. Auf alle Fälle will ich viel lernen - auch
von meinen Teamkollegen. Mein oberstes Ziel heißt ankommen. Und dann
noch Stück für Stück den Zeitabstand pro Kilometer auf die vor mir
Liegenden verringern - das wäre schon toll!
Pressekontakt:
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Telefon: 06150 / 133 126
E-mail: andreas.leue@skoda-auto.de
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Datum: 22.08.2012 - 16:48 Uhr
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