Zusatzversicherer auf Abwegen
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Zusatzversicherer auf Abwegen
Berlin, 18. September 2012 - Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) warnt vor der Praxis einzelner Anbieter von Zahnzusatz-versicherungen, Heil- und Kostenpläne von Patienten an Auktionsportale im Internet weiterzugeben.
Der Vorstandsvorsitzende der KZBV, Dr. Jürgen Fedderwitz, erklärte dazu: "Es ist an sich gut und richtig, wenn Menschen über Zusatzversicherungen für ihre Zahngesundheit vorsorgen. Es kann aber nicht angehen, wenn Unternehmen Patienten an Auktionsportale für medizinische Leistungen navigieren. Das ist eine paradoxe Situation. Die Patienten schließen eine Zusatzversicherung ab, weil sie eine hochwertige Versorgung haben wollen. Die Versicherung schickt sie aber Richtung Billigmedizin, um ihre Ausgaben zu minimieren." Bei den Portalen, so Fedderwitz weiter, würden keine Befundunterlagen eingereicht. Die Indikation zur vorgeschlagenen Therapie werde nicht überprüft. Es gehe nur um den Preis, die medizinische Komponente fehle komplett. Wenn diese Praxis Schule mache, gebe es einen Qualitätsverfall in der Versorgung.
Kritisch bewertete der KZBV-Vorsitzende auch das Akquiseverhalten der Versicherer: "Wir sehen, dass Versicherungsanbieter in Fernsehspots auch nicht bei Ihnen versicherte Patienten auffordern, Heil- und Kostenpläne nebst persönlichen Daten zuzuschicken, um sie an Auktionsportale weiterzureichen. Das geht definitiv zu weit. Was hier vordergründig als Service deklariert wird, ist in Wahrheit ein aggressiver Versuch, an neue Kunden zu kommen - und zwar an solche, die man anhand des frei Haus gelieferten zahnmedizinischen Risikoprofils selektieren kann."
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Dr. Reiner Kern
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Datum: 18.09.2012 - 10:45 Uhr
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