Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD / Steinbrück
ID: 734849
Mehr Transparenz, das klingt immer gut. Aber wer sie einfordert,
muss sich an die eigene Nase packen. Es reicht daher nicht, wenn
Politiker verschiedenster Couleur beim designierten
SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück auf eine komplette Offenlegung
seiner Nebeneinkünfte als Bundestagsabgeordneter oder seiner
Steuererklärung drängen. Jeder Mandatsträger sollte alle Einnahmen in
Euro benennen, und den Grund dafür.
Damit kein falscher Zungenschlag entsteht: Die Gruppe der
Berufspolitiker darf nicht pauschal wegen ihres Verdienstes an den
Pranger gestellt werden. Transparenz ist wichtig, weil Mandatsträger
Entscheidungen treffen. Sie tragen somit Verantwortung. Dazu gehört,
dass sie etwaige Abhängigkeiten zumindest offenlegen, am besten aber
gar nicht erst entstehen lassen.
Verlogen ist es daher nicht nur von Steinbrück, wenn er von den
Banken Transparenz verlangt, sie selbst aber verweigert. Auch
CSU-Chef Horst Seehofer gibt sich scheinheilig, indem er den
SPD-Frontmann zu mehr finanzieller Aufrichtigkeit ermahnt. Denn die
Christsozialen haben als Teil der Berliner Koalition geholfen, ein
Gesetz zu mehr Ehrlichkeit bei den Nebeneinkünften zu verhindern.
Auch für Journalisten müsste übrigens das Transparenzgebot gelten.
Schön wäre es, wenn unter einem Reiseartikel stünde, ob eine Firma
den Autor dazu eingeladen hat.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 03.10.2012 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 734849
Anzahl Zeichen: 1679
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Osnabrück
Kategorie:
Wahlen
Diese Pressemitteilung wurde bisher 235 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD / Steinbrück"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).