Ermittlungen gegen Manager von Helene Fischer - neue Details im Skandal um Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht
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ermittelt die Staatsanwaltschaft Leipzig gegen den Manager von Helene
Fischer wegen Bestechung. Helene Fischer gilt als eine der
erfolgreichsten Schlagersängerinnen Deutschlands. Gegen Helene
Fischer selbst wird nicht ermittelt.
Bereits im vergangenen Dezember durchsuchte die Staatsanwaltschaft
die Geschäftsräume von Uwe K., dem Manager von Helene Fischer. Dabei
suchte man Belege für den Verdacht, dass K. Geld an den damaligen
MDR-Unterhaltungschef Udo Foht gezahlt hat, um die Künstlerin Fischer
in MDR-Sendungen zu platzieren.
Der Künstlermanager hatte offenbar gleich mehrfach hohe Summen -
insgesamt ca. 40.000 Euro - auf ein Konto von Foht gezahlt. Die
Staatsanwaltschaft prüft, ob auch weitere Künstler, die von K.
gemanagt werden, damit platziert werden sollten.
Den Zweck der Zahlungen hat die Staatsanwaltschaft offenbar noch
nicht endgültig geklärt. Mehrfach wird im Buchungstext "Helene
Fischer" erwähnt. Die nun bekannten Zahlungen erfolgten ab 2007, also
zu einem Zeitpunkt, als Helene Fischer bereits bekannt war. Ob
Zahlungen zu einem früheren Zeitpunkt getätigt wurden, ist unklar.
Udo Foht hat seinen Posten als MDR-Unterhaltungschef in Leipzig
inzwischen verloren. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der
Bestechlichkeit, des Betrugs und der Untreue in mehreren Fällen
ermittelt. Foht soll Geldzahlungen von Produzenten und Musikmanagern
angefordert haben, die nicht an den Sender gingen.
Nach Recherchen von "Panorama" zahlte Manager K. im Jahr 2009
einmal 15.000 Euro, ein zweites Mal 5000 Euro direkt auf ein Konto
von Foht. Gekennzeichnet waren die Zahlungen als "Darlehen". Ob die
Darlehen zurückgezahlt wurden, prüft derzeit die Staatsanwaltschaft.
Helene Fischer trat in gleich mehreren Fernsehsendungen auf, die
der damalige MDR-Unterhaltungschef Udo Foht verantwortete, so etwa
beim "Hochzeitsfest der Volksmusik", ihrem ersten Fernsehauftritt im
Jahr 2005. Unter anderem moderierte sie in den Jahren 2008, 2009,
2010 die MDR-Sendung "Weihnachten bei uns". Auch ihre Tour "So bin
ich wirklich" wurde 2011 im MDR Fernsehen gezeigt.
Nach Recherchen von "Panorama" zahlte Manager K. in den Jahren
2007 und 2008 weitere rund 20.000 Euro an Foht für Tätigkeiten, die
möglicherweise im Zusammenhang mit Tourneen von Helene Fischer
standen. Bei einer Überweisung fand sich etwa die Bemerkung:
"Vorauszahlung Buch Tournee Helene Fischer gem. Absprache". Kurze
Zeit später, am 19.06.2009, zeigte der MDR die Sendung "Helene
Fischer - live".
Zu den Vorwürfen will sich keiner der Betroffenen ein Interview
geben: Der Manager von Helene Fischer, Uwe K., will keine Stellung
nehmen. Der MDR verweist auf laufende Ermittlungen und seine
Unterstützung der Staatsanwaltschaft. Der ehemalige Unterhaltungschef
Udo Foht betont schriftlich, er habe "nie berufliche Gegenleistungen
oder sonstige Vorteile für private Darlehen gewährt". Dem Sender sei
durch seine Arbeit "kein Schaden entstanden, im Gegenteil." Ob Helene
Fischer von den Zahlungen wusste, ist unklar. Anfragen an sie laufen
über ihren Manager - das ist weiterhin Uwe K.
Das Medienmagazin "Zapp" berichtet am Mittwoch, 10. Oktober, um
23.20 Uhr im NDR Fernsehen über die Recherche.
10. Oktober 2012/IB
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Datum: 10.10.2012 - 14:13 Uhr
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