Protestaktion: Topforchester gegen Nahrungsmittelspekulation
ID: 741520
Oxfam Deutschland, Welthungerhilfe, Misereor, terre des hommes,
Katholische Arbeitnehmerbewegung, WEED, Südwind Institut,
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und Medico International
Hunderte Menschen fordern von Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Finanzminister Wolfgang Schäuble, Nahrungsmittelspekulation zu
stoppen / Protestorchester vor dem Brandenburger Tor
Berlin, 14.10.2012. Mit 868 leeren Kochtöpfen haben heute Hunderte
Menschen in Berlin die Bundesregierung aufgefordert, der Spekulation
mit Nahrungsmitteln einen Riegel vorzuschieben.
Nahrungsmittelspekulation ist eine der Ursachen dafür, dass weltweit
868 Millionen Menschen hungern. Die Demonstrantinnen und
Demonstranten bildeten vor dem Brandenburger Tor ein
Protestorchester, bei dem eine Samba-Band den Takt vorgab.
Anschließend zogen sie in einer Krach-Demo vor das Bundeskanzleramt.
"Spekulation an den Agrarbörsen treibt die Preise für Weizen, Mais
und Soja in die Höhe. Angesichts von weltweit 868 Millionen
hungernden Menschen müssen Angela Merkel und Wolfgang Schäuble jetzt
die Zockerei mit Nahrungsmitteln in der EU beenden", sagte Christoph
Bautz von Campact. "Im Zuge der EU-Finanzmarktreform muss sich die
Regierung für verbindliche Positionslimits einsetzen, die die Anzahl
der Rohstoffgeschäfte begrenzen, die ein Händler tätigen darf."
"Der Hunger in der Welt ist kein Naturgesetz und kann beendet
werden", betonte Jan Urhahn von Oxfam Deutschland. "Niemand braucht
Finanzprodukte, mit denen auf Kosten der Ärmsten Profit gemacht wird.
Steigen die Preise infolge von exzessiver Spekulation auch nur
kurzfristig und minimal, so wächst der Hunger. Menschen, die
durchschnittlich 80% ihres Einkommens für Nahrung ausgeben, können
sich ihr Essen schlichtweg nicht mehr leisten, oder müssen andere
wichtige Ausgaben - für Medikamente oder den Schulbesuch der Kinder -
streichen."
"Nach wie vor machen beispielsweise die Deutsche Bank und die
Allianz in großem Umfang Geschäfte mit dem Hunger", sagte Jutta
Sundermann vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac. "Hunger hat
zahlreiche Ursachen, die bekämpft werden müssen. Wir gehen heute auf
die Straße gegen eine der zynischsten, die ihren Ursprung vor unserer
Haustüre hat."
Zu der Aktion hatten das Kampagnennetzwerk Campact, das
globalisierungskritische Netzwerk Attac und die
Entwicklungsorganisation Oxfam im Bündnis mit acht weiteren
zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgerufen. Die Organisationen
forderten Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble auf, in
Brüssel im Rahmen der Verabschiedung der Europäischen
Finanzmarkt-Richtlinie (MiFID) die exzessive Spekulation mit
Nahrungsmitteln an europäischen Börsen zu stoppen. Der Ministerrat
wird darüber voraussichtlich im November abstimmen. Anlass der Aktion
ist der Welternährungstag am 16. Oktober.
Fotos der Protestaktion gibt es ab 14 Uhr unter:
www.flickr.com/photos/campact/
Pressekontakt:
Für Interviews, O-Töne und Fragen stehen Ihnen vor Ort gerne zur
Verfügung:
Christoph Bautz, Campact: 0163 - 59 57 59 3
Jan Urhahn, Oxfam Deutschland: 0176 - 70 61 03 81
Jutta Sundermann, Attac: 0175 - 86 66 76 9
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Datum: 14.10.2012 - 13:00 Uhr
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