Markus Frick: Ist das der nächste Boom?

Markus Frick: Ist das der nächste Boom?

ID: 75964

In vielen europäischen Ländern ist die Kernkraft wieder ganz oben auf der Agenda, sagte RWE-Chef Großmann nach dem Gaskonflikt zwischen Russland und der Ukraine.




(firmenpresse) - „Wenn wir unsere Importabgängigkeit nicht noch weiter erhöhen wollen, brauchen wir Kernkraftwerke". RWE will mit E.ON zusammen in Großbritannien neue Kernkraftwerke errichten. E.ON und RWE betreiben unabhängig voneinander weltweit bereits 20 Kernkraftwerke. Darüber hinaus sind sie gemeinsamer Eigentümer und Betreiber von drei Kernkraftwerksblöcken in Deutschland.

RWE-Chef Jürgen Großmann betonte, Kernenergie sei ein Schlüsselelement der RWE-Strategie für Wachstum und CO2-Reduktion. E.ON-Chef Wulf Bernotat erklärte, in Zeiten hoher Energiepreise spiele die Kernkraft eine wichtige Rolle für die verlässliche und wirtschaftliche Versorgung mit Strom.

Auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos meldete sich zu Wort:

„Spätestens der jetzige Gasstreit muss allen klar gemacht haben, dass wir es uns nicht erlauben können, auf einen Energieträger zu verzichten. Wir brauchen auf der Angebotsseite einen möglichst breiten Energiemix unter Einschluss der Kohle und Kernenergie."

Interessenten am Bau von Kernkraftwerken:

- England will 20 Kraftwerke bauen
- Italien will neue Kernkraftwerke bauen
- Die Atomlobby will neue Kraftwerke bauen
- Vattenfall will neue Kernkraftwerke bauen
- RWE und EON wollen neue Kraftwerke bauen
- Der Iran will mehr Kraftwerke bauen
- US-Präsidentschaftskandidat John McCain wollte 45 neue Kraftwerke bauen
- George Bush wollte bei Amtsantritt 50 Kraftwerke bauen lassen
- Russland will 30 neue Kraftwerke bauen
- Die Schweiz plant ein Kraftwerk zu bauen
- Hollands Ex-Kolonie Surinam, gelegen im Norden Südamerikas, will offenbar ein Atomkraftwerk bauen
- Frankreich will in Marokko Kraftwerke bauen

Sehr viele Länder wollen Kraftwerke bauen. Vor allem die USA machten hier große Sprüche. Wenn man sich nach acht Jahren Bush ansieht, was aus den geplanten 50 Kraftwerken geworden ist, dann weiß man auch, dass die Umsetzung solcher Kraftwerke enorme Kosten verursacht und fast nie zur Realität wird.



Laut der Datenbank der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sind derzeit weltweit 34 Kernkraftwerke im Bau. An elf von ihnen wird allerdings schon seit über 18 Jahren gebaut. An Atucha-2 in Argentinien wird seit 1981 gearbeitet, vier der sieben russischen Projekte wurden ebenfalls in den achtziger Jahren begonnen und sind bis heute nicht fertig gestellt. In den Jahren 1989 bis 2007 ist die Zahl der Reaktoren weltweit nicht einmal um einen Reaktor pro Jahr gestiegen, nämlich von 423 auf 439.

In Indien sind beispielsweise 17 kleine Reaktoren in Betrieb, die 2,6% des Strombedarfs des Landes decken. Die elf Atomkraftwerke in China erzeugen derzeit 1,9% des Stroms im Land, fünf weitere sind im Bau. Was man nicht vergessen darf: Kernkraftwerke sind die teuersten Energieanlagen, die es gibt. Es gibt kaum noch eine Bank in der Welt, die diese Projekte finanziert, vor allem in der jetzigen Zeit.

Finnland ist hier ein gutes Beispiel. Der Olkiluoto-3 war als Schaustück geplant, doch dann ging vieles schief. Nach 30 Monaten Bauzeit ist das Projekt bereits 24 Monate im Verzug. Und Mehrkosten in Höhe von 1,5 Mrd. Euro sind entstanden – die Hälfte der vereinbarten Kaufsumme. Auf der Baustelle müssen über 2400 unterschiedliche Firmen und Unternehmen koordiniert werden. Man fragt sich natürlich, warum man dann überhaupt Kernkraftwerke baut? Wie immer geht es nur um eins um Geld. Margen von 25% sind keine Seltenheit und da können auch die erneuerbaren Energien nicht mithalten, die Margen von 10% aufweisen.

Man kann sagen, dass die Kernkraft nach dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wieder stark ins Gerede gekommen ist. Viele Länder wollen Kernkraftwerke bauen, aber es mangelt fast immer an der Umsetzung. Die Kosten sind gewaltig und das kann sich in der jetzigen Situation keiner leisten. In Deutschland müssten sie erst einmal die öffentliche Meinung umkehren. Die Mehrheit der Menschen will nämlich nach wie vor keine Atomkraftwerke. Das Atomausstiegsgesetz müsste man auch ändern. Dazu brauchten die Befürworter eine Mehrheit im Bundestag. Denken Sie nur an die komplizierten Genehmigungsverfahren für Atomkraftwerke und an die ungeklärte Frage, was mit dem Atommüll passieren soll. Ich glaube nicht an einen neuen Boom der Kernkraft und ich würde in diesem Bereich auch nicht investieren.

Markus Frick

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Datum: 10.03.2009 - 15:40 Uhr
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