Neue OZ: Kommentar zu Ikea/Zwangsarbeit
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Die freundliche Ikea-Welt, die einst Millionen Deutschen einen
Ausweg aus dem düsteren Eiche-rustikal-Dasein zeigte: Wie passt dazu
das Eingeständnis, DDR-Häftlinge für die Produktion beschäftigt zu
haben? Auf den ersten Blick natürlich gar nicht. Das ist auch dem
Konzern klar, der sich öffentlichkeitswirksam um Aufklärung bemüht
und sein Bedauern über diesen unrühmlichen Teil seiner Vergangenheit
ausdrückt.
Wenn man sich aber erst einmal an den Gedanken gewöhnt hat, dass
Zwangsarbeit nicht nur zur deutschen NS-, sondern auch zur
DDR-Vergangenheit gehörte, darf die Enthüllung nicht mehr zu sehr
überraschen. Was ein Unternehmen nach außen darstellt und wie es
seine Ziele im Inneren erreicht - das sind oft zwei unterschiedliche
Bereiche. Im Fall Ikea waren offenbar die Konditionen der
DDR-Betriebe besonders günstig - dass der Konzern die Gelegenheit
nutzte, kann nur besonders gutgläubige Menschen wundern.
In der Aufregung über dieses Kapitel der Industriegeschichte
sollte aber nicht vergessen werden, dass die Frage nach den
Arbeitsbedingungen immer wieder gestellt werden muss - und zwar allen
Unternehmen. Denn das Problem bleibt bestehen, wie zuletzt sichtbar
geworden beim Apple-Zulieferer Foxconn.
Den größten Einfluss auf die Produktionsumstände könnten
theoretisch die Kunden haben. Die wollen aber meist ebenso gerne
sparen wie die Unternehmen - und dann bleibt es bei der Theorie.
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Datum: 16.11.2012 - 22:00 Uhr
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