Südsudan: Jonglei ist Epizentrum der Gewalt - Verheerende Folgen für Leben und Gesundheit der Bevölkerung
ID: 771192
Bericht "South Sudan's hidden crisis" über die vergessene Krise im
südsudanesischen Bundesstaat Jonglei. Damit weist die Organisation
auf die verheerenden Folgen der Gewalt auf das Leben und die
Gesundheit der Zivilbevölkerung hin. Der Bericht enthält
erschütternde Berichte von Zivilisten, die Übergriffe auf Dörfer
erlebt haben. Die Gesundheitsversorgung der Menschen ist in Gefahr,
da medizinische Einrichtungen Zielscheibe von Angriffen sind.
Der Bundesstaat Jonglei weist eine lange Geschichte an Kämpfen
zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen auf. Seit dem Jahr 2009 sind
Tausende Zivilisten, Frauen und Kinder, gewaltsamen Angriffen
ausgesetzt. Derzeit führen weitere Kämpfe zwischen einer
Milizengruppe und dem südsudanesischen Militär in Jonglei zu weiteren
Vertreibungen.
"Die Patienten kommen in die Kliniken von ÄRZTE OHNE GRENZEN, um
ihre Verletzungen behandeln zu lassen. Sie beschreiben, wie sie
gezwungen wurden, verheerende Entscheidungen darüber zu treffen,
welche Kinder sie auf die Flucht mitnehmen und welche sie
zurücklassen sollen", erklärt Chris Lockyear,
Programmverantwortlicher für den Südsudan in Amsterdam. "Wir sehen
eine Notsituation. Das Leben und die Gesundheit der Menschen in
Jonglei hängen am seidenen Faden. Die Trockenzeit ist da, so dass man
sich in der Gegend wieder fortbewegen kann. Wir fürchten daher eine
weitere Welle von Gewalt, Verletzungen und Vertreibungen." Die
indirekten Folgen der Gewalt sind weniger sichtbar, aber ebenso
schwerwiegend. Dorfgemeinschaften sind geflüchtet, um ihr Leben zu
retten. Da sie weder Unterkünfte, Nahrung oder sauberes Wasser haben,
sind sie anfällig für Malaria, Lungenentzündung, Mangelernährung und
Durchfallerkrankungen.
Auch die Gesundheitsstrukturen im Bundesstaat Jonglei sind
Attacken ausgesetzt. Einrichtungen von ÄRZTE OHNE GRENZEN wurden
mehrmals zerstört oder geplündert: In Pieri im August 2011, in Pibor
und Lekwongole im Dezember 2011, in Lekwongole im August 2012 und in
Gumuruk im September 2012. Damit wurde der Bevölkerung die
Gesundheitsversorgung verwehrt. Mit sechs medizinischen Einrichtungen
für 287.000 Menschen ist ÄRZTE OHNE GRENZEN der einzige Anbieter von
kostenloser und qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung im
Zentrum und Norden von Jonglei. Von Januar 2011 bis Oktober 2012 hat
die Organisation hunderte Verletzte versorgt und mehr als 227.851
Behandlungen durchgeführt.
"Wir machen heute die medizinischen Folgen öffentlich, die unsere
Teams vor Ort sehen", sagt Lockyear. "In Jonglei herrscht eine
Notsituation. ÄRZTE OHNE GRENZEN wird weiter neutrale und
unparteiliche Gesundheitsversorgung in Jonglei leisten. Wir
befürchten aber, dass der Bedarf an medizinischer Hilfe bei den
Menschen noch viel größer ist, die unsere Kliniken aufgrund der
Bombardierungen der Umgebung nicht erreichen. ÄRZTE OHNE GRENZEN ruft
alle bewaffneten Gruppen auf, medizinische humanitäre Einrichtungen
und deren Personal zu respektieren."
Der Bericht "South Sudan's hidden crisis: how violence against
civilians is devastating communities and preventing access to life
saving healthcare in Jonglei" ist unter folgendem Link abrufbar:
http://msf.de/jE
Pressekontakt:
Pressestelle: Christiane Winje, Tel. 030 700 130 240, 0163 8808 405
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de
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Datum: 27.11.2012 - 11:13 Uhr
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