Schüler dank Turbo-Abi besser? / Hamburger KESS 12-Studie zeigt vor allem eins: Mehr Unterricht fü

Schüler dank Turbo-Abi besser? / Hamburger KESS 12-Studie zeigt vor allem eins: Mehr Unterricht führt zu besseren Leistungen - Eltern für G9 und weniger Leistungsdruck

ID: 772093
(ots) - Lernen Turbo-Abiturienten besser, wie es die
Ergebnisse der gestern im Hamburg präsentierten KESS 12-Studie auf
den ersten Blick nahe legen? Bei genauer Betrachtung der Daten zeigt
sich: "Es spielt offenbar keine Rolle, ob die Schüler bis zum Abitur
acht oder neun Jahre gebraucht haben", sagt Ursula Walther,
stellvertretende Vorsitzende des Bundeselternrats. Die Studie führe
vielmehr zu einer - wenig überraschenden - Aussage: "Wenn
leistungsstarke Schüler in einem Fach mehr und anspruchsvolleren
Unterricht haben, erzielen sie in Tests auch bessere Ergebnisse."

Die Debatte um das Turbo-Abi auf die Leistungen der jeweils besten
Schüler in den Fächern Mathematik, Englisch und den
Naturwissenschaften zu reduzieren, ignoriert laut Walther zudem die
psychosozialen Folgen - Stress und Leistungsdruck - des Turbo-Abis
für viele Schüler und ihre Familien. In der KESS 12-Studie wurden die
Leistungen der 500 besten von 3.800 getesteten Hamburger Abiturienten
von 2011 mit den Leistungen der 500 besten getesteten Schüler des
Abi-Jahrgangs 2005 verglichen (LAU-Studie) - und das jeweils nur in
Englisch, Mathematik und im "Kompetenzbereich naturwissenschaftliche
Grundbildung". Das Ergebnis laut Pressemitteilung der Hamburger
Schulbehörde: Die Schüler von 2011 schnitten besser ab - in Mathe und
Naturwissenschaften geringfügig, in Englisch deutlicher. Zwar haben
die getesteten Schüler von 2011 im Gegensatz zu denen von 2005 das
Abitur bereits nach acht Schuljahren am Gymnasium erworben, sie haben
aber vor allem unter völlig anderen Bedingungen gelernt. Denn
zwischen 2005 und 2011 wurde in Hamburg die Oberstufe reformiert. An
die Stelle der Grund- und Leistungskurse trat die Profiloberstufe mit
höheren Stunden- und Leistungsverpflichtungen in den Fächern Deutsch,
Mathematik und Englisch. Die Konzentration auf diese Fächer spiegelt


sich auch im Wahlverhalten der Schüler wider: Mehr als drei Viertel
(77 %) der Oberstufenschüler wählten nach Angaben der Hamburger
Schulbehörde 2011 in Englisch das erhöhte Anforderungsniveau, 2005
entschied sich nur ein Drittel (33 %) für einen
Englisch-Leistungskurs. In Mathematik haben 2011 insgesamt 42 Prozent
das erhöhte Anforderungsniveau gewählt, zuvor waren es 12 Prozent.
Einzig in den Naturwissenschaften sind die Anteile ähnlich geblieben:
33 Prozent entschieden sich 2011 für das erhöhte Anforderungsniveau,
38 Prozent 2005 für einen Leistungskurs.

Eltern eindeutig gegen gymnasiale Schulzeitverkürzung und
Leistungsdruck

Die Eltern schulpflichtiger Kinder beziehen bei der Frage, ob
Kinder das Abitur nach 12 oder 13 Schuljahren machen sollen,
eindeutig Stellung: Wie die im September vorgestellte, repräsentative
2. JAKO-O Bildungsstudie zeigt, würden acht von zehn Eltern (79 %)
eine neun Jahre dauernde Gymnasialzeit (G9) für ihr Kind wählen, wenn
sie die Wahl hätten. Nur 17 Prozent sind Anhänger der achtjährigen
Variante (G8). Ebenfalls 79 Prozent der Eltern sind der Meinung, man
sollte generell zum neunjährigen Gymnasium zurückkehren. Wenn es beim
achtjährigen Gymnasium bleibt, dann müssten aus Elternsicht (59 %)
zumindest die Lehrpläne an die kürzere Lernzeit angepasst werden.
Zudem ist die Betonung des Leistungsprinzips ein bildungspolitisches
Ziel, das bei Eltern auf relativ wenig Zustimmung stößt (28 %). "Eine
Reform, die auf Anpassung der Lehrpläne und Reduzierung des
Leistungsdrucks zielt, ist aus Sicht der Eltern unumgänglich", sagt
Walther.

Studiensteckbrief: Für die repräsentative Studie befragte das
Sozialforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag von JAKO-O 3.000 Eltern
mit schulpflichtigen Kindern im Alter bis zu 16 Jahren. Befragt
wurden Eltern aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Interviews erfolgten
per Telefon im Januar 2012.

Die detaillierten Ergebnisse der 2. JAKO-O Bildungsstudie stehen
auch zum Download im Internet bereit:
http://www.presseportal.de/go2/jako-o

Zum Nachlesen: Fachbuch und Magazin zur 2. JAKO-O Bildungsstudie
Was steckt hinter den Zahlen der 2. JAKO-O Bildungsstudie? Was sind
die bildungspolitischen Konsequenzen? Das Fachbuch und das daraus
abgeleitete Magazin bieten allen, die bei den Themen Schule und
Bildungspolitik mitreden wollen, wertvolle Informationen und
Argumente.

- Dagmar Killus, Klaus-Jürgen Tillmann (Hrsg.), "Eltern ziehen
Bilanz - Ein Trendbericht zu Schule und Bildungspolitik in
Deutschland", 240 Seiten, Waxmann Verlag, Münster, ISBN:
978-3-8309-2755-6, Preis: 24,90 EUR (erhältlich über
www.jako-o.de (Art.-Nr. 641-617), www.waxmann.com und im
Buchhandel)

- "2. JAKO-O Bildungsstudie - Eltern beurteilen Schule in
Deutschland. Das Magazin zur Studie", 72 Seiten, JAKO-O, Bad
Rodach, ISBN: 978-3-939776-14-7, Preis: 2,00 EUR (erhältlich
über www.jako-o.de (Art.-Nr. 641-618))



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Tel: 040/50711340
Mail: volker.clement@mastermedia.de

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Datum: 28.11.2012 - 10:44 Uhr
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