Handwerksausblick für 2013
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Fachkräftemangel und Bürokratie als größte Herausforderungen
"Die erste Jahreshälfte 2013 dürfte schwierig werden. Wegen der schwächelnden Investitionsnachfrage der Gesamtwirtschaft erwarten wir eine negative Umsatzentwicklung. Im Handwerk bedeutet das vor allem Druck für die Industriezulieferer, die Kfz-Branche und den Gewerbebau. Das zweite Halbjahr dürfte dann wegen des starken Wohnungsbaus und der robusten Konsumnachfrage deutlich besser laufen", erwartet Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D.
Der Fachkräftemangel bleibt auch im kommenden Jahr eine große Herausforderung für das oberbayerische Handwerk: so sind derzeit bei nur 52 Prozent der Betriebe alle Arbeitsplätze besetzt. Zwar können 30 Prozent der Unternehmen ihre Arbeit mit dem derzeitigen Mitarbeiterstand schultern, würden jedoch gerne zusätzliches Personal einstellen. 18 Prozent der Befragten sehen ihre Entwicklungsmöglichkeiten durch den Fachkräftemangel sogar massiv eingeschränkt. Besonders davon betroffen sind die Betriebe im Ausbaugewerbe: dort leiden 31 Prozent unter akutem Fachkräftemangel. Im Kfz-Gewerbe hingegen klagen derzeit nur neun Prozent über enorme Personalengpässe. Obwohl die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern nach wie vor eine große Herausforderung für die Handwerksbetriebe darstellt, hat sich die Lage etwas gebessert. Zu Beginn des konjunkturellen Aufschwungs im November 2010 waren nur in 40 Prozent der Betriebe alle Stellen besetzt. 23 Prozent meldeten damals, dass die Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens durch fehlendes Personal massiv beeinträchtigt werden. Seitdem hat das oberbayerische Handwerk 4.600 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Das entspricht einem Plus von 1,7 Prozent.
Neben dem Fachkräftemangel sind Bürokratie- (55 Prozent) und Steuerbelastung (48 Prozent) für die befragten Betriebe die größten Herausforderungen im Jahr 2013. Ebenfalls dazu zählt die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise (41 Prozent). "Das Handwerk sieht die Umsetzung der Energiewende mit großer Sorge. Energie darf nicht nur für Großverbraucher bezahlbar bleiben, die sich Rabatte sichern können. Ein wichtiger Bestandteil der Energiewende muss eine mittelstandsfreundliche Entlastungsstaffel im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sein. Dringend erforderlich wäre auch eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf EEG-Umlage und Netzentgelte", fordert Traublinger.
83 Prozent der Umfrageteilnehmer beabsichtigen, im Laufe des nächsten Jahres zu investieren. 47 Prozent der Betriebe wollen Maschinen anschaffen. 41 Prozent haben Ausgaben eingeplant, um die Qualifikation ihrer Mitarbeiter zu verbessern und auf diesem Weg auch dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. 2012 gab jeder investierende Betrieb im Durchschnitt 34.000 Euro für Investitionen aus.
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Datum: 12.12.2012 - 10:43 Uhr
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