Lausitzer Rundschau: Kalkulierbares Risiko Zum zweiten Anlauf für ein NPD-Verbot

Lausitzer Rundschau: Kalkulierbares Risiko

Zum zweiten Anlauf für ein NPD-Verbot

ID: 784080
(ots) - Mit dem Beschluss des Bundesrates steht fest, es
wird ein neues NPD-Verbotsverfahren geben. Nach langer Diskussion
sind alle Argumente dafür und dagegen bekannt und die Fakten, die für
einen neuen Anlauf sprechen, überwiegen. Denn wie es scheint, liegt
aussagefähiges Material vor, das den verfassungsfeindlichen Charakter
der NPD und ihre "aggressiv, kämpferische" Haltung gegen die
Demokratie belegt. Und diesmal sind offenbar keine V-Leute am
Zustandekommen beteiligt. Das erhöht die Erfolgschancen deutlich.
Doch ohne Risiken ist auch der erneute Gang nach Karlsruhe nicht.
Seit 1956 hat es kein Parteienverbot mehr in Deutschland gegeben. Wie
definieren die Verfassungsjuristen inzwischen die für ein Verbot
notwendige "aggressiv, kämpferische Haltung"? Widerliche rassistische
und antisemitische Äußerungen von NPD-Funktionären allein reichen
dafür nicht aus. Und dann ist da noch der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte, bei dem die NPD Schutz suchen könnte. Ein
Parteiverbot wurde dort noch nie überprüft. Trotzdem ist es richtig,
angesichts der Erfolgsaussichten das Verbot zu beantragen. Gerade in
Ostdeutschland, wo die NPD in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen in
den Landtagen sitzt, wird die Partei von Sympathisanten oft damit
verteidigt, sie sei ja nicht verboten. Und jeder Euro
Wahlkampfkostenerstattung, der in die NPD-Kasse fließt, ist einer zu
viel. Das Verbotsverfahren darf jedoch nicht die falsche Hoffnung
wecken, dass die Verfassungsjuristen uns mit einem NPD-Verbot das
Problem des Rechtsextremismus elegant von Halse schaffen könnten. Die
NPD hat weniger als 6000 Mitglieder bundesweit. Gleichzeitig wächst
die Zahl der Neonazis und eine neue rechtsextreme Minipartei steht
als Auffanglager für NPD-ler bereit. Ein NPD-Verbot würde die
rechtsradikale Szene aber organisatorisch ein gutes Stück


zurückwerfen. Ein Zeitgewinn für die zivilgesellschaftliche
Auseinandersetzung mit der braunen Ideologie. Wenn diese jetzt nicht
nachlässt, wäre schlimmstenfalls sogar ein Scheitern des NPD-Verbotes
zu verkraften.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Lausitzer Rundschau: Flickenteppich der Strategien

Zur Stationierung von deutschen Patriot-Raketen in der Türkei Schwäbische Zeitung: Die Patriots sind erst der Anfang - Leitartikel
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 14.12.2012 - 20:46 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 784080
Anzahl Zeichen: 2422

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Cottbus



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 169 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Lausitzer Rundschau: Kalkulierbares Risiko

Zum zweiten Anlauf für ein NPD-Verbot
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Lausitzer Rundschau (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Eine Regel zu viel - zur 2G-plus-Praxis in der Gastronomie ...

Es ist übertrieben, Restaurantbesuche in der Corona-Pandemie noch stärker zu beschränken - indem wie jetzt in Sachsen und Brandenburg Geimpfte und Genesene zusätzlich einen negativen Schnelltest vorweisen müssen. 2G plus bevorzugt die Geboost ...

Alle Meldungen von Lausitzer Rundschau


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z