Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR BGH-Urteil zum Massengentest Quälende Gerechtigkeit JOHAN

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
BGH-Urteil zum Massengentest
Quälende Gerechtigkeit
JOHANN VOLLMER

ID: 787427
(ots) - Es ist unerträglich, wenn Täter ungeschoren
davonkommen. Immer wieder müssen Opfer und deren Angehörige
mitansehen, dass Schläger, Vergewaltiger und sogar Mörder in die
Freiheit spazieren, obwohl das Gericht von ihrer Schuld überzeugt
ist. Allein, es fehlen die Beweise. In anderen Fällen lähmt uns die
quälende Gewissheit, dass irgendwo da draußen ein noch unbekannter
Straftäter herumläuft, weil weder Opfer noch Zeugen einen
Verdächtigen benennen können. Wenn Ermittler gar nicht mehr
weiterwissen, greifen sie, so der Täter seinen genetischen
Fingerabdruck in Form von Haaren, Hautpartikeln oder
Körperflüssigkeiten am Tatort zurückgelassen hat, zum letzten Mittel:
dem Massengentest. Der DNA-Test ist zum kriminalistischen
Allheilmittel verkommen. Die Chancen sind verlockend. Stimmt die Spur
mit der Probe überein, ist ein Zweifel praktisch ausgeschlossen. Die
Wahrscheinlichkeit, dass der Test von zwei Menschen identisch ist,
liegt bei eins zu 500 Millionen. Da sich zudem verwandte Personen in
ihrem Gencode ähneln, erhöhen sich die Trefferquoten für die
Ermittler. Dass die Bundesrichter letzterer Auswertung nun zu Recht
den Riegel vorgeschoben haben, soll nicht die Täter schützen, sondern
jeden von uns. Kein Mensch ist verpflichtet, nahe Angehörige zu
verraten. Wenn sich der Täter dem Test verweigert, nichtsahnende
Verwandte aber über ihren genetischen Fingerabdruck ihren Angehörigen
der Polizei ausliefern, wird Recht gebrochen. Sollte nur so ein Täter
gefunden werden können, haben die Ermittler ihre Arbeit nicht
gemacht. Unser genetischer Fingerabdruck gibt unser Innerstes preis.
Er gibt Auskunft über Geheimnisse, die wir vielleicht selbst nicht
kennen: Krankheiten, Vaterschaften, schwarze Schafe der Familie. Auch
auf Kosten der Gerechtigkeit muss dieses Wissen heilig bleiben.





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von Peter Kurz Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
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Datum: 20.12.2012 - 20:30 Uhr
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